BKK für Heilberufe vor dem Aus

Die Düsseldorfer Kasse hat keinen Fusionspartner gefunden. 118 000 Versicherte wären von einer Schließung betroffen.

Düsseldorf. Die angeschlagene BKK für Heilberufe steht vor dem Aus. „Wir haben dem Bundesversicherungsamt (BVA) mitgeteilt, dass wir bislang keinen Fusionspartner gefunden haben“, sagte der Sprecher der Krankenkasse, Ulrich Rosendahl, gestern kurz vor Ende der Anhörungsfrist in Düsseldorf.

Damit ist eine Schließung der Kasse so gut wie sicher. „Der Ball liegt jetzt beim BVA“, sagte Rosendahl. Dieses will nach Angaben eines Sprechers voraussichtlich in der kommenden Woche eine Entscheidung fällen.

Der BKK für Heilberufe waren nach Einführung des Zusatzbeitrags die Mitglieder weggelaufen. Die Kasse hat nach Angaben von Rosendahl derzeit noch 118 000 Versicherte — Anfang 2010 seien es noch 270 000 gewesen. Wie tief die BKK für Heilberufe in den roten Zahlen steht, wollte der Sprecher nicht sagen. Die Kasse hat 240 Mitarbeiter. Die Zusatzbeiträge waren 2009 unter der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) eingeführt worden.

Im Mai hatte das Bundesversicherungsamt als zuständige Aufsichtsbehörde die City BKK als erste gesetzliche Krankenkasse seit Einführung des Gesundheitsfonds 2009 geschlossen.

Zahlreiche Versicherte — vor allem ältere und kranke — hatten daraufhin größte Probleme, eine neue Krankenkasse zu finden: Sie wurden reihenweise abgewiesen. Ein ähnliches Szenario sei bei einer Schließung der BKK für Heilberufe nicht zu erwarten, versicherte BVA-Sprecher Tobias Schmidt. „Wir gehen davon aus, dass die betroffenen Kassen und Verbände aus diesem Debakel gelernt haben.“ dpa