Unterkunft Bochum baut Containerdorf für Flüchtlinge auf der Friedhofswiese
Bochum (dpa). Auf der Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge kommen Kommunen bisweilen auf ausgefallene Ideen: In Bochum wird derzeit eine Anlage mit Wohncontainern auf dem Gelände eines städtischen Friedhofs vorbereitet.
Die neue Anlage für bis zu 120 Menschen liege zwar innerhalb der ausgewiesenen Friedhofsmauern.
„Aber es handelt sich um eine Wiese, die den derzeitigen Friedhof lediglich erweitert und seit fünf Jahren als Bauland ausgewiesen ist“, bestätigte Stadtsprecher Thomas Sprenger am Donnerstag einen Bericht der „WAZ“. Einziehen könnten die ersten Flüchtlinge ab Spätherbst.
Bochum habe eine dezentrale Friedhofsstruktur, deshalb sei bereits seit längerem klar, dass die Fläche nicht für Bestattungen genutzt werde. „Wir brauchen sie nicht mehr. Und in diesen Monaten geht es vor allem darum, notleidenden Menschen kurzfristig helfen zu können.“ Die Stadt werde dafür sorgen, dass die Nöte traumatisierter Flüchtlinge ebenso berücksichtigt würden wie die Gefühle der Trauernden. „Aber eine Sichtbeziehung ist möglich, das ist im eng bebauten Ruhrgebiet nun mal so.“
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Reinirkens bat um Verständnis: „An dieser Entscheidung wird die Notlage deutlich, in der sich die Kommunen befinden, wenn sie zeitnah Flächen zur Verfügung stellen müssen.“