Das teure Vermächtnis

Fünf Jahre ist es her, dass Jürgen Möllemann in den Tod sprang. Er tat das aus tiefer Verzweiflung: Längst nicht mehr Mitglied der FDP und politisch isoliert, waren damals Staatsanwälte und Steuerfahnder seinem finanziellen Schattenreich auf der Spur - und haben gerade erst die Verfahren eingestellt.

Was man heute sagen kann: Den Steuerzahler hat das kriminelle Treiben des so tragisch begabten Populisten viel Geld gekostet. Drei Millionen Euro beträgt die Steuerschuld, die nicht mehr beglichen wird. Und für die FDP ist das Thema noch nicht beendet. Es drohen drastische Strafen.

Ob die millionenschwere Vorsorge reicht, wird sich zeigen. Womöglich kommen aber die Juristen des Bundestagspräsidenten zu ganz anderen Schlüssen: Dass sich die Partei damals viel zu spät vom Treiben Möllemanns gelöst hat. Das wäre eine späte Quittung für das Lavieren der Guido Westerwelle und Co, die Möllemann damals lange haben machen lassen.

frank.uferkamp@wz-plus.de