Der Bahnstreik aus der Sicht der Bahnreisenden
Wie erlebten die Menschen in der Region den Bahnstreik am Dienstagmorgen. Eine Zusammenstellung von Krefeld über Düsseldorf bis Wuppertal.
<strong>"Das ist höhere Gewalt" Düsseldorf. Warten - das war die wichtigste Tugend am Dienstagmorgen im Düsseldorfer Hauptbahnhof. Der Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL sorgte in der Landeshauptstadt für erhebliche Behinderungen im Zugverkehr. Etwa 10 Züge legten die Gewerkschaftsmitgliederam Dienstagmorgen im Hauptbahnhof lahm, etliche andere kamen mit erheblicher Verspätung aus anderen Orten. Die Fahrgäste blieben dennoch ruhig. Schicksalsergeben warteten sie auf den nächsten Zug oder suchten irgendeine andere Verbindung zu ihrem Ziel. "Das ist höhere Gewalt, da kann man nichts machen", sagte Martina Schiffers (48). Sie meldete sich bei ihrem Chef, kam eine Stunde zu spät ins Büro. Kritisiert wurde allerdings die Information durch die Bahn. "Bei der Telefonhotline wurde mir gesagt, dass die S8 fährt. Jetzt stehe ich hier und sie fährt doch nicht", ärgerte sich Volker Frink, der aus Lohausen zur Arbeit nach Wuppertal musste. In Krefeld ging nichts mehr Krefeld. Der Streik der Lokführer hat zeitweise den Krefelder Bahnhof lahm gelegt. Um sieben Uhr ging am Dienstagmorgen nichts mehr. In Richtung Köln fuhr kein Zug. "Auch nach Düsseldorf und Duisburg sind Züge ausgefallen", berichtete ein Bediensteter der Bahn.
Auf den Gleisen 4 und 5 saßen Reisende auf ihren Koffern und warteten auf Züge nach Köln. "Ich muss nach München und habe keine Ahnung, wie es jetzt weiter geht", sagte Renate Zehnpfennig. "Ich wusste zwar, dass Streik ist, aber meinen Urlaub konnte ich nicht umbuchen." Auch Züge nach Kleve und Münster hatten Verspätungen.
Während vor allem für Urlauber und Fernreisende schon in Krefeld Schluss war, hatten sich viele Pendler auf den Streik eingestellt. "Es ist weniger los als sonst auf dem Bahnhof", sagt ein Bahn-Mitarbeiter.