Investition Die 9000 Baustellen der Bahn in NRW

Die DB Netz investiert rund 600 Millionen Euro in die Sanierung der Infrastruktur. Das führt zu Behinderungen in und um Düsseldorf.

Foto: Fotorechte: Deutsche Bahn AG

Düsseldorf. 16 Brücken, 570 Weichen und 400 Kilometer Schienen, 232 000 Schwellen und 480 000 Tonnen Schotter — das sind die Kennzahlen für die Vorhaben der DB Netz in diesem Jahr. Die Konzerntochter der Deutschen Bahn wird an 9000 Baustellen rund 600 Millionen Euro in die Schieneninfrastruktur investieren. Das gab der Konzern am Donnerstag in Düsseldorf bekannt.

Reiner Latsch, Konzernbevollmächtigter für das Land NRW, stellt die Kosten in Relation: Jeder Austausch einer Weiche koste etwa 150 000 Euro und jeder Kilometer Gleis mit Schienen, Schwellen und Schotter etwa 650 000 Euro.

Die Arbeiten werden Auswirkungen auf den laufenden Betrieb sowie auf die Kunden der Bahn und privater Anbieter haben. „Wir bauen unterm rollenden Rad“, sagte Latsch, Behinderungen für die Reisenden seien nicht zu vermeiden.

Allerdings, so Michael Häßler, Leiter Fahrplan und Vertrieb der DB Netz in NRW, würden die Bauarbeiten gebündelt. „Im Schatten einer Großmaßnahme werden gleichzeitig kleinere durchgeführt“. Durch diese Bündelung zu 37 Einzelmaßnahmen sollen die Einschränkungen für die Reisenden reduziert werden. „So haben die Reisenden auf vielen Strecken trotzdem freie Fahrt“, sagte Häßler.

Nicht so in Düsseldorf. Am Verkehrsknotenpunkt am Rhein werden 72 Weichen ausgetauscht, ebenso wie knapp sieben Kilometer Gleise, 10 000 Schwellen und 20 000 Tonnen Schotter. Die Kosten dafür betragen mehr als 13 Millionen Euro.

In Düsseldorf gibt es im Laufe des Jahres drei große Baustellen. So werden vom 18. bis 29. März die S-Bahn-Gleise zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und D-Eller in beide Richtungen gesperrt. Für die S1 in Richtung Solingen und D-Hauptbahnhof werden Busverbindungen (Schienenersatzverkehr, SEV) eingerichtet. Die S6 (Essen - Köln) wird in Richtung Köln von D-Hauptbahnhof bis D-Oberbilk über andere Gleise geführt. Die Haltestelle D-Volksgarten fällt aus. Die Fahrten beginnen und enden in D-Hbf. In Richtung Düsseldorf fallen zwischen Langenfeld und D-Hauptbahnhof alle Haltestellen bis auf D-Benrath aus.

Vom 16. bis 30. Mai werden zwischen D-Hauptbahnhof und Hilden Gleise, Schwellen und Schotter ausgetauscht. Bis zum 20. Mai wird nur nachts gearbeitet. Ab dann soll es bis zum 30. Mai eine Vollsperrung geben. Betroffen ist die Linie S1 (Dortmund-Solingen). Stattdessen sollen Busse fahren.

Vom 9. bis 29. Juli werden die Weichen in D-Bilk erneuert. Die Linien RE3 und 6 sollen in Duisburg enden, die Linien RE4 und 13 werden in Teilen umgeleitet, die Linien RE6, RB38 und S28 werden zwischen Düsseldorf und Neuss durch SEV ersetzt. Der RE10 wird zwischen Meerbusch-Osterath und D-Hauptbahnhof als SEV verkehren. Die S-Bahn 68 fällt aus, der Takt der S8 und S11 wird reduziert.

Zuletzt wird zwischen dem 28. und 31. Oktober das S-Bahn-Gleis zwischen D-Wehrhahn und D-Hauptbahnhof gesperrt, weil am Hbf Weichen erneuert werden. Für die S1 und die S6 steht dann nur ein Gleis zur Verfügung, weswegen der Halt D-Wehrhahn entfällt. Die S11 (Düsseldorf - Bergisch Gladbach) wird teilweise umgeleitet. Es entfallen die Haltestellen D-Wehrhahn, Zoo und Derendorf.

Auch zwischen Solingen und Opladen wird gebaut. Dort werden zehn Kilometer Schienen und 16 000 Schwellen erneuert. Vom 8. Juli bis zum 1. August gibt es eine Sperrung zwischen Solingen Hbf und Leichlingen; vom 1. bis zum 22. August zwischen Leichlingen und Opladen. In der Folge fährt der RE7 (Krefeld - Rheine) nur zwischen Krefeld und Opladen und zwischen Rheine und Düsseldorf. Die Linie fällt zwischen Opladen und Wuppertal aus. Die RB 48 (Wuppertal-Oberbarmen - Bonn) wird zwischen Opladen und Solingen von Bussen befahren.