Ein Schulleiter sagt Ja zu Kopfnoten

Uwe Engelbrecht ist vom Sinn der Bewertungen überzeugt. Die Kopfnoten seien 100-prozentig hilfreich für Kinder, die in ihren schulischen Leistungen schlecht abschneiden.

Krefeld. Als die Handreichung zum "Arbeits- und Sozialverhalten in Zeugnissen" aus dem Düsseldorfer Schulministerium kam, hielt sich auch Uwe Engelbrechts Begeisterung in Grenzen. "Zuerst dachte ich: Wie viel Arbeit kommt da auf uns zu? Und bringt das überhaupt etwas?", fragte sich der Direktor der Stephanusschule in Krefeld.

Insgesamt habe das Kollegium die "gesamte Palette" der vier Notenstufen von "sehr gut" bis "unbefriedigend" vergeben - "wobei der Durchschnitt schon bei eins bis zwei liegt", so der Direktor.

Im nächsten Halbjahr sollen sich die Schüler auch selbst bewerten. Versuchsweise sei das schon geschehen - mit überraschenden Ergebnissen. Relativ viele bewegten sich im Bereich der Lehrernoten. Einige schätzten sich besser ein. 20Prozent aber sahen sich sogar schlechter. "Das zeigt, dass viele ein schwach ausgeprägtes Selbstbewusstsein haben", so der Direktor.

Hintergrund: Die schwarz-gelbe Landesregierung will mit der Einführung der Kopfnoten den Auftrag der Schulen zur ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung stärken.

Notenstufen: Das Arbeits- und Sozialverhalten wird mit vier Notenstufen bewertet: Sehr gut - entspricht den Anforderungen in besonderem Maße. Gut - entspricht den Anforderungen in vollem Maße. Befriedigend - entspricht den Anforderungen im Allgemeinen. Unbefriedigend - entspricht den Anforderungen noch nicht.