Entgleisung: Nazi-Spruch - Kabarettist Manes Meckenstock abgesetzt

Der Radiosender Antenne Düsseldorf und der Kabarettist trennen sich wegen einer Gülcan-Beschimpfung.

Düsseldorf. Viele kennen Manes Meckenstock aus den TV-Sendungen "Zimmer frei" oder "7 Tage, 7 Köpfe". In seiner Heimatstadt Düsseldorf moderierte der Kabarettist seit mehr als zehn Jahren die beliebte Sonntags-Sendung "Kuckuck". Dort gab es eine herbe Entgleisung. "Wenn ich Gülcan sehe, bedauere ich, dass es die Nürnberger Rassegesetze nicht mehr gibt," sagte der 46-Jährige über die Moderatorin des Musiksenders Viva und frisch angetraute Ehefrau von Millionenerbe Sebastian Kamps.

Nach einem Gespräch mit Michael Mennicken, dem Chefredakteur von Antenne Düsseldorf, soll Meckenstock seinen Rücktritt erklärt haben. Die Sendung wurde abgesetzt. Am vergangenen Sonntag entschuldigte sich der Kabarettist für seine Entgleisung und verabschiedete sich von seinen Hörern.

Mit den Nürnberger Rassegesetzen stellten die Nationalsozialisten 1935 ihre antisemitische Ideologie auf eine juristische Grundlage. Das Gesetz zur "Reinhaltung des deutschen Blutes" war ein wesentlicher Schritt zum Holocaust, der für viele Millionen Menschen den Tod bedeutete.

"Passierte so etwas in einer meiner Vorstellungen, dann wäre das wohl auch die letzte für den Künstler", zeigte Kay Lorentz, Chef des Düsseldorfer Kom(m)ödchens, Verständnis für die konsequente Reaktion des Lokalsenders. "Allerdings tut es mir sehr leid, dass ihm dieser Fehlgriff passiert ist, denn Manes und ich haben ein sehr freundschaftliches Verhältnis."

Von Gülcan braucht der Kabarettist keine Klage zu befürchten. Wie ihr Manager Adnan Karahanci erklärte, sei die Angelegenheit damit erledigt: "Gülcan kann nicht alles ernst nehmen, was über sie gesagt wird. Aber es ist richtig, dass der Sender so reagiert hat. Das hat schon ein bisschen weh getan."

Manes Meckenstock selbst wollte keine Stellungnahme abgeben.