Eon rechnet mit Weiterbau des Kraftwerks Datteln

Düsseldorf (dpa). Der Energiekonzern Eon rechnet trotz derungewissen Regierungskonstellation in Nordrhein-Westfalen fest mit demWeiterbau von Europas größten Steinkohlekraftwerk in Datteln.

Beidegroßen Parteien im Bundesland hätten sich klar hinter dieses Projektgestellt, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen am Dienstag in einerTelefonkonferenz zur Quartalsbilanz des Düsseldorfer Konzerns. Und eineder beiden großen Parteien werde die Führungsrolle in der künftigenKoalition - wie auch immer sie aussehen mag - übernehmen. Auch dieLokalpolitik habe die Weichen auf Erfolg gestellt.

Gerichte hatten den Bebauungsplan in Datteln wegen grober Mängel fürunwirksam erklärt und damit das Projekt ins Wanken gebracht. Eon darfgegenwärtig nur in einigen Teilbereichen an dem umstrittenenMilliardenprojekt weiterbauen. Umweltschützer vom Bund für Umwelt undNaturschutz Deutschland (BUND) hatten bereits das Aus gefordert. DieGrünen in Nordrhein-Westfalen hatten sich gegen den Bau neuerKohlekraftwerke ausgesprochen. Sie haben bei der Landtagswahl deutlichzugelegt und wollen mit der SPD eine neue Landesregierung bilden.Allerdings verfügen sie zusammen nicht über eine Mehrheit im Landtag.

Eon hat nach eigenen Angaben bislang rund 800 Millionen Euro in dasgroße Kraftwerksprojekt investiert. Teyssen betonte, dass wesentlicheBauarbeiten in Datteln weiterhin möglich und in Gang seien. „Aber esgeht weiter und wir sehen noch keine massiven Verschiebungen unsererTerminpläne“, erklärte er. Die weitere Entwicklung bleibe abzuwarten.„Datteln wird eines der effizientesten Kohlekraftwerke weltweit“, warber. „Mit hochmoderner Technik kann es im Vergleich zu älteren Anlagen,die mit dem Neubau vom Netz gehen, bis zu 1,7 Millionen Tonnen Co2 proJahr vermeiden“, betonte er.