Evangelische Kirche will Millionen sparen - Schulen protestieren

Die Evangelische Kirche im Rheinland will weitere Millionen paren. Erste Kürzungen wurden bereits auf den Weg gebracht. Nun steht eine noch drastischere Sparrunde bevor. Die Schulen protestieren.

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Düsseldorf. (dpa) Unter dem Protest der kirchlichen Schulen will die Evangelische Kirche im Rheinland weitere Millionen einsparen. Im Januar 2015 soll die Synode der zweitgrößten deutschen Landeskirche in einer zweiten Runde Kürzungen in Höhe von zwölf Millionen Euro bis 2018 beschließen. Bereits im vergangenen Januar hatte das Kirchenparlament ein Sparpaket in Höhe von acht Millionen Euro bis Ende 2015 verabschiedet. Präses Manfred Rekowski will am Donnerstag (11.00) in Düsseldorf in einer Pressekonferenz über die anstehende Synode informieren.

In einem Offenen Brief hatten die Leiter der zehn von der evangelischen Kirche getragenen Schulen kürzlich kritisiert, dass die Schulen mit 4,5 Millionen Euro überproportional zum Sparpaket beitragen sollen. Dies seien fast 40 Prozent des angestrebten Gesamtvolumens von zwölf Millionen Euro. Der Trägeraufwand für die Schulen umfasse aber nur etwa 20 Prozent des Landeskirchenhaushalts. „Wir sorgen uns um die Zukunft der landeskirchlichen Schulen“, heißt es in dem Brief.

Weite Bereiche interner Betriebsausgaben blieben von den Kürzungen unangetastet, während die Schulen „als Arbeitsbereich mit hoher Außenwirkung und Bindungskraft“ besonders belastet würden. In der Vorlage der Kirchenleitung sei sogar von „Rückbau“ bei den Schulen die Rede. Die rheinische Kirche drohe in einem solchen Fall an Reputation zu verlieren, warnten die Schulleiter.

Der Haushalt der Landeskirche wird über eine Umlage in Höhe von 10,1 Prozent aus Kirchensteuermitteln finanziert und beträgt rund 60 Millionen Euro. Insgesamt sollen nun bis 2018 rund 35 Prozent des Gesamtetats eingespart werden. Die 732 Kirchengemeinden zwischen dem Saarland und dem Niederrhein sind nicht von den Kürzungen betroffen.

Der Kirchenetat ist seit Jahren defizitär und muss aus der Rücklage ausgeglichen werden. Rekowski hatte einen „grundlegenden Umbau“ der landeskirchlichen Aufgaben angekündigt.