Förder-Millionen für weitere Parkplätze am Gladbacher Geisterflughafen
Nach dem Scheitern der Expansionspläne will der Gladbacher Airport die Rückzahlung von Landesgeldern vermeiden.
Mönchengladbach/Düsseldorf. Längere Start- und Landebahn, service-verbesserte Terminals — Gladbachs Flughafen sollte größer (und schöner) werden. Doch der Millionen teure Ausbau scheiterte vor Jahren vor allem an Protesten aus der Bevölkerung.
Nun soll die Flughafen-Gesellschaft mindestens 3,7 Millionen Euro Fördergelder ans Land zurückzahlen. Die bekam sie für die Expansionspläne. Die Rückzahlung will die Gesellschaft aber nach Informationen unserer Zeitung „vermeiden“.
Stattdessen möchte sie unter anderem rund 65 Parkplätze errichten, die nach Ansicht von Politikern nicht gebraucht werden. Gladbacher Kommunalpolitiker sprechen von „Geldverschwendung“ zulasten der Steuerzahler.
Mangels Interesse von Fluggesellschaften dümpelt der kleine Regionalflughafen von einem Defizit ins nächste. 2011 stopfte der Mehrheitsgesellschafter, die Düsseldorfer Flughafen GmbH, noch ein Loch von rund fünf Millionen Euro.
Vorhandener Terminal, wie auch Hunderte Parkplätze werden kaum genutzt. „Hier sagen sich die Füchse gute Nacht“, sagt eine ältere Dame, die regelmäßig im Flughafen-Bistro zu Mittag isst. Das ist relativ gut besucht, so machen Mitarbeiter der nahegelegenen RAS-Flugzeug-Werft hier ebenso ihre Pause wie die einer Flugschule.
Um sich vor der Millionen-Rückzahlung drücken zu können, schaltete die Geschäftsführung ein renommiertes Gladbacher Anwaltsbüro ein. Das habe aufgezeigt, wie die Förder-Millionen „anderweitig“ ausgegeben werden könnten. Von neuen Parkplätzen für die nur noch rund 15 Flughafen-Mitarbeiter ist ebenso die Rede wie von der Sanierung bzw. Umgestaltung eines Gebäudes, das offenbar schon länger leer steht.
Kritiker kontern: Beides sei überflüssig. Die Beschäftigten könnten die nahe gelegenen und stets freien Pkw-Abstellflächen am Terminal nutzen. Der Sprecher der Düsseldorfer Airport GmbH, Thomas Kötter, erklärte, man werde die Landesgelder „zweckgebunden“ verwenden. So expandiere die Werft und miete Objekte der Flughafen GmbH.
Abgesegnet wurde der Vorgang von Christoph Blume, der den Aufsichtsrat der Gladbacher Gesellschaft lenkt — und Chef der Airport-Gesellschaft Düsseldorf ist. Auch die Düsseldorfer hatten die Ausbaupläne an der Niers in Mönchengladbach-Neuwerk torpediert. Tenor: zu teuer und nicht sinnvoll. Die frühere schwarz-gelbe Landesregierung hatte sich dem angeschlossen.