Gesundheit: Krankenstand in NRW leicht gestiegen
Psychische Erkrankungen und Atemwegsinfektionen nehmen zu.
<strong>Düsseldorf. Der Krankenstand der nordrhein-westfälischen Beschäftigten ist im vergangenen Jahr erstmals nach vier Jahren wieder leicht angestiegen - bleibt aber trotz Belebung am Arbeitsmarkt auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Laut Gesundheitsreport NRW, den die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) gestern in Düsseldorf vorstellte, stieg der Krankenstand von 2,9 Prozent im Jahr 2006 auf 3,0 Prozent. Damit lag er unter dem bundesweiten Niveau von 3,2 Prozent.
Die Dauer der Krankschreibung lag im Schnitt bei 10,8 Tagen und sank damit im Vergleich zu 2006 (11,1Tage). 55 Prozent der Berufstätigen waren das ganze Jahr über kein einziges Mal krank. Für die Studie hatte das Iges-Institut für Gesundheits- und Sozialforschung die Krankschreibungen von rund 450000 erwerbstätigen DAK-Mitgliedern in NRW ausgewertet.
Mehr als die Hälfte (51Prozent) der Ausfälle lassen sich auf drei Krankheitsgruppen zurückführen: An der Spitze stehen mit 22,1Prozent Erkrankungen im Muskel-Skelett-System gefolgt von Atemwegserkrankungen (15,7 Prozent) und Verletzungen (13Prozent).
Mit einem Plus von zwölf Prozent stiegen die Fehltage aufgrund von Atemwegsproblemen überdurchschnittlich stark an. Auch die Zahl der psychischen Erkrankungen nahm mit einem Plus von zehn Prozent deutlich zu.
Den höchsten Krankenstand verzeichnete der Pflegebereich mit 3,7 Prozent. Gründe dafür sind neben dem hohen körperlichen Einsatz Personaleinsparungen sowie psychische Belastungen insbesondere bei den Beschäftigten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser. Pflegekräfte sind zudem länger und schwerer erkrankt als Beschäftigte in anderen Berufsgruppen.
Auf Platz zwei folgten mit 3,6 Prozent die Mitarbeiter in der Öffentlichen Verwaltung. Den niedrigsten Krankenstand ermittelte das Institut für die Rechtsberater mit zweiProzent.