NRW Industrie- und Immobilienfirmen stellen Flüchtlingsunterkünfte
Inzwischen prüfen auch Industrie-Unternehmen, ob sie nicht Unterkünfte für Flüchtlinge einrichten können. Erste gibt es schon. Immobilienfirmen vermieten schon länger Wohnungen an Asylbewerber.
Essen (dpa). Auch die private Wohnungswirtschaft stellt in NRW Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung. Das Unternehmen Vivawest teilte am Montag mit, aktuell lebten „mehr als 550 asylsuchende Flüchtlinge“ in seinen Wohnungen. Die LEG hat nach eigenen Angaben bisher 450 Wohnungen an Flüchtlinge vermittelt, zum Beispiel rund 80 Wohnungen im Raum Dortmund, je 70 in Düsseldorf und Hamm und 50 im Raum Iserlohn. Auch die Vonovia - bis vor kurzem als Deutsche Annington bekannt - gibt an, dass sie „Flüchtlingen ein Zuhause“ bietet, nennt aber keine Zahlen.
Einige große Industriekonzerne haben ebenfalls angekündigt, zur Flüchtlings-Unterbringung beizutragen. Die RAG zum Beispiel will an 17 Standorten Immobilien bereitstellen, um mehrere hundert Asylsuchende dort zu beherbergen. An zwei Standorten in Recklinghausen und Oberhausen gebe es schon Platz für 300 bzw. 180 Menschen, sagte ein Sprecher.
Ebenfalls ins Gespräch gebracht hat sich Evonik. Zwar sei ein Chemiekonzern, auf dessen Gelände Sicherheitsbestimmungen gelten, nicht der erste Ansprechpartner für Wohnraum, sagte ein Sprecher. Trotzdem werde diese Möglichkeit durch eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe geprüft, ebenso die etwaige Rekrutierung qualifizierter Flüchtlinge fürs Unternehmen. Zunächst will Evonik Soforthilfen im Wert von einer Million Euro bereitstellen. Geplant sind etwa Stipendien für Flüchtlinge, die Chemie studieren wollen, oder 15 Plätze für Flüchtlinge in der Förder-Initiative „Start in den Beruf“.