NRW Innenminister Jäger beobachtet zehn Bürgerwehren in NRW mit Sorge
Düsseldorf (dpa). Das NRW-Innenministerium beobachtet rund zehn Gruppierungen im Land, die sich als selbst ernannte Bürgerwehren nach den Vorfällen in der Silvesternacht formiert haben.
Das berichteten mehrere Medien, unter anderem die „WAZ“ und die „Kölnische Rundschau“, am Montag. Innenminister Ralf Jäger (SPD) betrachte die Entwicklung mit Sorge, wie Sprecher Wolfgang Beus bestätigte.
Man gehe konsequent gegen solche Gruppierungen vor, sagte Jäger laut einer Mitteilung am Montag. Immer wieder falle auf, dass sich in Bürgerwehren auch Rechtsextremisten und Kriminelle organisierten. Der Schutz der Menschen sei Aufgabe der Behörden. „Selbstjustiz lassen wir nicht zu“, sagte Jäger.
In Bielefeld hatte sich laut Innenministerium eine Gruppe formiert, in der auch bewaffnete Hooligans, Türsteher, Rocker und Mitglieder der rechten Szene mitziehen wollten. Die Polizei untersagte der Gruppe, in der Innenstadt als Bürgerwehr aufzutreten, und beschlagnahmte Waffen. Auch in Köln, Dortmund und Essen seien Bürgerwehren aktiv. Allerdings hätten solche Gruppen der Erfahrung nach im Internet mehr Unterstützer, als sich dann tatsächlich an ihnen beteiligen würden, hieß es.
Auch die Polizei steht Bürgerwehren kritisch gegenüber. „Sie behindern unsere Arbeit und bringen sich selbst und andere in Gefahr, weil sie nicht geschult sind“, sagte der Sprecher der Essener Polizei, Marco Ueberbach. In Essen plant die Initiative „Wir in Essen“ laut „WAZ“, am Rosenmontag für Sicherheit zu sorgen. Die Polizei habe ein Auge auf sie, sagte der Sprecher.