Justizministerin nimmt JVA-Bedienstete in Schutz
Gelsenkirchen/Düsseldorf. Nordrhein-WestfalensJustizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) hat dieBeschäftigten in den Gefängnissen des Landes vor pauschaler Kritik inSchutz genommen.
Mit Blick auf die Ausbrecher aus derJustizvollzugsanstalt (JVA) in Aachen und ihren mutmaßlichen Helfer,sagte sie, es sei nicht akzeptabel, wenn aus EinzelfällenRückschlüsse auf die ganze Mitarbeiterschaft gezogen würden.
„"Schwarze Schafe", die es leider in jedem Bereich gibt, verdienenkeine Toleranz“, sagte die Justizministerin am Donnerstag bei ihremHeiligabend-Besuch in der JVA Gelsenkirchen.Die Ministerin dankte den JVA-Bediensteten in Gelsenkirchen stellvertretend für alle Beschäftigten in den NRW-Gefängnissen für ihr großes Engagement. Dies sei oft weit über reine Pflichterfüllung hinausgegangen.
Bei ihrem Ausbruch aus dem Gefängnis in Aachen Ende November hatten die beiden Schwerverbrecher Michael Heckhoff und Peter Paul Michalski vermutlich einen Helfer aus dem Kreis der JVA- Beschäftigten. Fehlverhalten werde konsequent geahndet, sagte die Ministerin. „Genauso konsequent werde ich aber auch einer Abqualifizierung der Justizvollzugsbeamtinnen und -beamten entgegentreten.“
Im vergangenen Jahr hatte die Ministerin an Heiligabend die Haftanstalt in Siegburg besucht. In den Vorjahren war sie am 24. Dezember in Remscheid, Wuppertal und Köln. „Die Gefangenen werden zu Weihnachten nicht alleingelassen“, sagte die Ministerin weiter. Die Vollzugsbediensteten versuchten, Spannungen unter den Gefangenen nach Möglichkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen und dort, wo es nötig sei, auch ein tröstendes Wort zu sprechen.