Kommunen: Reiche Städte sind gefragt
Die Situation sehr vieler Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ist desolat, über zahlreichen Rathäusern kreist der Pleitegeier. Längst ist es traurige Wirklichkeit, dass die Stadt nicht mehr den Bürgern, sondern Banken gehört, die mit ihren Krediten die Löhne, Gehälter und Pensionen finanzieren.
Die Bewohner spüren das Desaster längst am eigenen Leib: Die Gebühren steigen, Schwimmbäder werden geschlossen, die Straßen sind gespickt mit Schlaglöchern.
Aus eigener Kraft können die Kommunen die Misere nicht stemmen, die erdrückenden Lasten vor allem im Sozialbereich wurden ihnen überdies vom Bund aufgedrückt.
Es ist also aller Ehren wert, wenn das Land nun endlich hilft. Der Stärkungspakt ist eine gute Idee, weil er punktgenau wirkt, aber auch Anreize zur Selbsthilfe setzt. Wie das so ist: Die Finanzspritze weckt Begehrlichkeiten.
Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die anderen, nicht ganz so ruinierten Kommunen melden und um Geld bitten. Doch das ist nur zu vertreten, wenn die Millionen von den Kommunen selbst kommen, wenn also reiche Städte armen helfen. Das wäre eine Premiere.