Laschet: „Die Partei schaut nach vorne“
Unter Armin Laschet versucht die CDU wieder Kraft zu gewinnen.
Düsseldorf. Am Montag kommt die Kanzlerin nach Nordrhein-Westfalen, in Düsseldorf wird sie beim Auftakt zu einer Reihe von Regionalkonferenzen vor rund 1800 Zuhörern über gewichtige Dinge wie die Euro-Rettung reden und für ihren Kurs werben. An diesem Tag ist Armin Laschet seit 100 Tagen Chef der NRW-CDU und eigentlich Gastgeber. „Reiner Zufall“, sagte er am Freitag, reklamierte aber auch: „Die Kanzlerin hat sich NRW schon bewusst als Auftakt für ihre Tour ausgesucht.“
Tatsächlich sind 100 Tage Laschet nur erklärbar durch die krachende Niederlage der Union bei der NRW-Landtagswahl im Mai. Das Ergebnis spülte den alten Landesvorsitzenden Norbert Röttgen weg und Laschet an die Spitze. „Die Partei schaut wieder nach vorne“, beschrieb nun Bodo Löttgen, als Generalsekretär der NRW-CDU der rechte Arm Laschets, die aktuelle Stimmung an der Basis aus seiner Sicht.
So ist sie zumindest aus der Sicht der Parteiführung. Tatsächlich schrumpft die Mitgliederzahl weiter und ist ist nun bei 147 000 angelangt. Die Basis verlangt nach einer klaren Ansage, wie der künftige Kurs der CDU ausehen soll. Laschet setzt auf das Thema Wirtschaft und hat in den vergangenen Wochen eine Tour durch die Betriebe absolviert. „Die Unternehmer und die Betriebsräte freuen sich sehr, wenn sich die CDU wieder um ihre Belange kümmert“, sagte Laschet. Es gehe um die Kernkompetenz der Partei.
Die rot-grüne Landesregierung führe vor allem mit dem beabsichtigten Klimaschutzgesetz die Industrie, aber auch die mittelständischen Betrieben „am Gängelband“, so Laschet. Die Stromkosten explodierten und könnten zum Beispiel selbst von Thyssen-Krupp nicht mehr bezahlt werden, sollte die Schraube weiter angedreht werden.
Dass der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück heißt, hat die NRW-CDU nur kurz irritiert. Man gehe davon aus, dass Steinbrück es schwer haben werde, die eigene Basis zu mobilisieren, lautete die Einschätzung von Laschet und Löttgen. Eines sei auf jeden Fall klar: Die Bundestagswahl im kommenden Jahr werde in NRW entschieden.