Bildungssystem Lehrer in NRW geben Schulpolitik schlechte Note

Wie zufrieden sind Lehrer mit ihrem Beruf? Sie sind hochmotiviert, sehen sich durch die Schulpolitik aber nicht gut unterstützt. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der Lehrergewerkschaft VBE.

Die Schulpolitik in NRW bekommt von den Lehrern nur ein "ausreichend minus".

Foto: Martin Schutt

Düsseldorf. (dpa) Schlechte Noten für die Schulpolitik: Lehrer in Nordrhein-Westfalen bewerten die Leistungen der Schulpolitiker einer Umfrage zufolge mit einer 4,2 - also „ausreichend minus“. Bundesweit fällt die Note mit durchschnittlich 4,0 kaum besser aus. Das berichtete der Verband Bildung und Erziehung, der die nach seinen Angaben repräsentative Umfrage zur Berufszufriedenheit von Lehrern beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben hatte.

Die Lehrer kommen laut Umfrage motiviert in die Klassen: 89 Prozent in NRW und 91 Prozent deutschlandweit gehen gerne zur Arbeit. Der VBE-Bundes- und Landesvorsitzende Udo Beckmann sagte am Montag in Düsseldorf, 87 Prozent der Lehrkräfte in NRW - und 85 Prozent bundesweit - bezeichneten es als „belastend, dass Politiker bei ihren Entscheidungen den realen Schulalttag nicht beachten“.

Bei den zentralen Herausforderungen - digitales Lernen, Inklusion und Integration von Flüchtlingskindern - stimmten die Rahmenbedingungen nicht und es gebe zu wenig Personal. 69 Prozent der Befragten in NRW und 66 Prozent bundesweit beklagten, dass ihnen stetig zunehmende Aufgaben außerhalb des Unterrichts nicht als zusätzliche Arbeitszeit anerkannt werde.

Zusätzlich zu den von der rot-grünen NRW-Landesregierung für 2015 und 2016 beschlossenen 5766 Stellen an den Schulen brauche man weitere rund 7000 Kräfte, wenn man das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung an Regelschulen optimal gestalten wolle, sagte Beckmann. Je nach Zahl der neu nach NRW kommenden Flüchtlingskinder seien zudem bis zu 6000 Stellen für deren schulische Integration nötig.