LTU: Zweite Triebwerkspanne in einer Woche

Turbinenausfall: 230 Passagiere nach Sicherheitslandung in Jacksonville stundenlang eingepfercht.

<strong>Düsseldorf/Jacksonville. Knapp eine Woche, nachdem ein LTU-Jet während des Fluges Teile der Triebwerksverkleidung über Dormagen verloren hatte, gab es jetzt eine weitere Triebwerks-Panne. Auf dem am Montag um 11.05 Uhr in Düsseldorf gestarteten LTU-Flug LT 900 Düsseldorf- Miami fiel eine gute halbe Stunde vor der planmäßigen Landung eines der beiden Triebwerke des Airbus A 330-30 komplett aus. Aus Sicherheitsgründen entschloss sich der Pilot, den nächstgelegenen Flughafen anzufliegen - Jacksonville, knapp 600 Kilometer vor Miami. "Es bestand keine Gefahr - die Maschine hätte auch mit nur einem Triebwerk bis Miami fliegen können", bestätigte LTU-Sprecher Marco Dadomo. "Um aber jede Gefährdung der Passagiere auszuschließen, hat der Pilot sich zu der Sicherheitslandung entschlossen." Wie es zum Triebwerksausfall kam, wird derzeit noch untersucht.

Ein Sprecher des Luftfahrtbundesamtes (LBA) bestätigte: Ein Airbus A330-300 könne problemlos mit nur einem Triebwerk fliegen. "Der Pilot hat aber völlig korrekt gehandelt, indem er den nächstgelegenen geeigneten Flughafen angeflogen ist."

Für die 230 Passagiere bedeutete der ungeplante Stopp jedoch Unannehmlichkeiten: Weil der Flughafen von Jacksonville nur eine nationale Zulassung hat und also keine Einwanderungsbehörde, durften die Passagiere den Jet nicht verlassen. Drei Stunden mussten sie ausharren, bis Mitarbeiter der US-Einwanderungsbehörde vor Ort waren. Dann folgte eine sechsstündige Busfahrt, ehe die Passagiere in Miami eintrafen.

Unterdessen kam es am Düsseldorfer Airport gestern zu einem weiteren Vorfall mit Triebwerksbezug: Ein Flughafenmitarbeiter glaubte beobachtet zu haben, wie etwas aus der Turbine einer zum Start rollenden Eurowings-Maschine vom Typ BAE 146 gefallen sei. Er informierte die Vorfeldkontrolle, die den Piloten des Fluges LH 858 nach Dresden warnte. Der rollte auf eine Vorfeldposition und überprüfte mit Technikern das Triebwerk - ohne Ergebnis. Mit anderthalbstündiger Verspätung startete die Maschine dann. Ein Flughafen-Sprecher: "Uns ist ein Fehlalarm lieber, als wenn es wegen einer unterbliebenen Meldung zu einem Unglück käme."