Mobile Serien-Einbrecher suchen NRW heim

NRW-Innenminister Jäger (SPD) rät: Bürger sollen sich verstärkt selbst schützen.

Düsseldorf. Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat bundesweit zugenommen, und auch die Bürger in NRW sind davon nicht verschont geblieben: Bei landesweit mehr als 50 000 Häusern oder Wohnungen verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr Einbrüche oder Einbruchsversuche. Und immer häufiger werden die Delikte von professionell organisierten Banden vornehmlich aus Osteuropa begangen, wie NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) Montag berichtete.

Dabei stellen die mobilen Serien-Einbrecher die Polizei zunehmend vor Probleme: So gibt es nach Auskunft des Landeskriminalamtes bei den Einbrüchen kaum regionale Schwerpunkte, aber durchaus erkennbare Bewegungsräume: „Entlang der Fernstraßen sind die Zahlen massiver als auf dem flachen Land.“ Denn die Täter nutzen das dichte Autobahnnetz für ihre Taten und die schnelle Flucht.

Durch das professionelle Vorgehen der Täter werden trotz intensiver Bemühungen der Polizei Fahndungserfolge schwieriger: Im vergangenen Jahr konnten lediglich 13,6 Prozent der Einbruchsdelikte aufgeklärt werden. Das ist gerade mal jede siebte Tat, wie Innenminister Jäger einräumen musste.

„Die Polizei nimmt den Trend der steigenden Einbruchszahlen ernst“, sagte Jäger. Sie habe deshalb die Strategie „Riegel vor!“ entwickelt. Die Aktion wirbt dafür, dass die Menschen in NRW ihr Haus und ihre Wohnung besser sichern. Jäger: „Die Bürger müssen ebenfalls tätig werden. Dabei berät sie die Polizei kostenlos.“ Hintergrund: Gelingt es den Einbrechern nicht, sich innerhalb von wenigen Sekunden Zutritt zu dem Haus oder der Wohnung zu verschaffen, brechen sie meist ab und — so Jäger — „versuchen es ein paar hundert Meter weiter am nächsten Haus“.

Die Polizei will dem bundesweiten Phänomen vor allem durch überregionale Zusammenarbeit begegnen. „Auswerteverbünde“ mehrerer Polizeibehörden sollen regional, aber auch landesweit Zusammenhänge zwischen Taten erkennen und so die Täter besser ermitteln können. Verstärkte und vorbeugende Streifenfahrten der Polizei stehen jedoch nicht auf dem Programm des Ministers.