Nokia-Betriebsräte stellen in Finnland Pläne für Werkerhalt vor
Betriebsräte des vom Aus bedrohten Bochumer Nokia-Werkes und Gewerkschafter treffen am Dienstag in Finnland Vertreter der Geschäftsleitung des Handyherstellers.
Bochum/Helsinki (dpa/lnw). Die Arbeitnehmervertreter wollen dabei weiterhin auf einen Erhalt der rund 2300 festen Jobs in Bochum drängen. Unter anderem sollen Investitionen von über 14 Millionen Euro in neue Produktionslinien die Produktivität erhöhen. Ziel ist nach Angaben des Betriebsrats eine Verdoppelung der Produktion mit der bisherigen Zahl von Mitarbeitern. Das Gespräch in der Zentrale in Espoo bei Helsinki wird voraussichtlich ohne Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo geführt. Unterdessen hat Nokia am Montag im rumänischen Jucu das Konkurrenz-Werk zu seinem Bochumer Standort eingeweiht. Jucu steht im direkten Wettbewerb zu dem Bochumer Nokia- Werk, weil der Konzern seine deutsche Produktion nach Rumänien verlagern will. In der neuen Fabrik im siebenbürgischen Jucu arbeiten vorerst 350 Angestellte, wie Nokia-Vizepräsident Juha Putkiranta vor Journalisten sagte. In der „ersten Phase“ sollen es 500 werden und bis Ende 2009 insgesamt 3 500, sagte Putkiranta. Die jetzt eröffnete Fabrik stelle nur die erste Bauphase dar. Die eigentliche Einweihung der gesamten Fabrik, von der weitere Teile noch gebaut würden, sei für das letzte Drittel dieses Jahres geplant. Die Investitionen der Finnen in Jucu belaufen sich auf rund 60 Millionen Euro. Über die Eckdaten zur Produktion in Jucu verweigerte die Nokia-Führung jede Auskunft.
Am Donnerstag werden sich in Düsseldorf Staatssekretär Jens Baganz (CDU) vom NRW-Wirtschaftsministerium und Nokia-Manager treffen. Ministeriumssprecher Joachim Neuser sagte am Montag in Düsseldorf, es handle sich um eine von Ministerin Christa Thoben (CDU) und Nokia- Chef Olli-Pekka Kallasvuo am 28. Januar vereinbarte Arbeitsgruppe. In der Gruppe soll nach einer damals veröffentlichten Vier-Punkte- Erklärung nach „innovativen Lösungen für die Zukunft des Nokia- Standorts Bochum“ gesucht werden.