NRW-CDU bereitet Neuanfang vor
Designierter Chef Röttgen bindet Konkurrenten Laschet ein.
Düsseldorf. Mit einer Mischung aus Altvorderen, Wiederentdeckten und Neuen will Norbert Röttgen, der designierte Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen CDU, einen Neuanfang wagen. Nach einer Landesvorstandssitzung präsentierte er am Dienstagabend seine zentralen Personalvorschläge für den Landesparteitag am kommenden Samstag in Bonn.
Dabei schlägt er Armin Laschet, seinen ihm gerade erst in der Mitgliederbefragung unterlegenen Konkurrenten, als einen der fünf stellvertretenden Landesvorsitzenden vor. Ex-Verkehrsminister Oliver Wittke soll Generalsekretär werden und damit Andreas Krautscheid nachfolgen, der am Dienstag den Rückzug von allen Parteiämtern ankündigte. Und die langjährige Landeswirtschaftsministerin Christa Thoben ist für den Vertrauensjob der Schatzmeisterin vorgesehen.
"Das ist eine gute Mischung. Besonders freue ich mich, dass Armin Laschet zugesagt hat", sagte Röttgen. Er betonte, die Partei werde sich unter seiner Führung um Geschlossenheit bemühen. Laschet habe am Montag der Lösung zugestimmt.
Wirklich neue Namen sind erst bei den Stellvertretern zu erwarten. Da kandidiert etwa der Hammer Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann, ein in den eigenen Reihen nicht unumstrittener Vertrauter des scheidenden Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers. Auf Vorschlag der Jungen Union ist Sven Volmering, Bundestagsabgeordneter aus Bocholt, nominiert.
Das wären ebenso neue Gesichter auf dieser Ebene wie die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll aus Haan. Sie könnte auch davon profitieren, dass es eigentlich immer mindestens zwei stellvertretende Landesvorsitzende gab.
Wieder antreten wird die bisherige Vize Ulla Heinen aus Köln ebenso wie Ex-Umweltminister Eckhard Uhlenberg aus Soest. Für den Fraktionschef Karl-Josef Laumann aus dem münsterländischen Riesenbeck, der sich auch angemeldet hat, ist es die erste Bewerbung für den Job.
Der Parteitag hat am Samstag die Wahl. Man darf gespannt sein, wie viele neue Gesichter sich die Partei aussucht.