NRW-Grüne bauen erneut auf das Zugpferd Bärbel Höhn

Favoriten setzen sich bei Liste für Bundestagswahl durch.

Krefeld. Die Grünen in Nordrhein-Westfalen sind zumindest in einer Hinsicht den anderen Parteien weit voraus: Knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl nominierte der Landesverband am Samstag in Krefeld die Kandidaten. Wie 2005 ist auch im Herbst 2009 Bärbel Höhn die Spitzenkandidatin der Partei.

Ihre Talente stellte sie in ihrer knapp 15-minütigen Bewerbungsrede eindrucksvoll unter Beweis: Lautstark und temperamentvoll versuchte sie zu beweisen, dass es dem Klima, den Menschen und eigentlich der ganzen Welt deutlich besser ginge, wenn die Grünen endlich wieder regierten.

"Schwarz-Gelb im Land und die Große Koalition im Bund - sie haben kein Rezept für soziale Probleme im Land", sagte Höhn.

Sie forderte ein Klimapaket, bezeichnete die FDP als Partei der Schnüffler, nannte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers einen "Provinzpolitiker", der "fest am Bändel der Energie- und Kohleindustrie hängt" und hatte für die aktuelle SPD nur noch Mitleid übrig.

Das alles war nicht immer logisch, begeisterte die Basis aber trotzdem: Höhn kam auf knapp 92 Prozent Zustimmung.

Auch auf den weiteren Plätzen setzten die NRW-Grünen auf bewährte Kräfte: Volker Beck, die beiden langjährigen Landesvorsitzenden Britta Haßelmann und Frithjof Schmidt sind allesamt erfahrene Polit-Profis, die ein breites Spektrum abdecken.

Derzeit gibt es zwölf Grünen-Abgeordnete aus NRW im Bundestag, insgeheim rechnet man mit 14 Mandaten. Letztlich setzen sich die Favoriten durch, dank der Absprachen im Vorfeld, die auch die Realos zum Zuge kommen ließen.