NRW-Landesregierung will im Herbst Änderungen bei Kopfnoten prüfen
Die nordrhein-westfälische Landesregierung wird frühestens im Herbst über eine Reduzierung der Zahl der Kopfnoten auf den Schulzeugnissen entscheiden.
Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische Landesregierung wird frühestens im Herbst über eine Reduzierung der Zahl der Kopfnoten auf den Schulzeugnissen entscheiden. "Es gibt definitiv keinen Beschluss, an den Kopfnoten etwas zu ändern", sagte am Mittwoch der Sprecher des Schulministeriums, Andrej Priboschek. Ministerin Barbara Sommer (CDU) habe immer betont, die Erfahrungen mit den Kopfnoten nach einiger Zeit zu überprüfen und gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen. Dabei bleibe es. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser, sagte: "Wir schauen uns mindestens zwei Durchläufe an, dann wird im Herbst ergebnisoffen evaluiert und dann auf dieser Grundlage entschieden." Die Schüler hatten im Januar mit dem Halbjahreszeugnis erstmals sechs Teilnoten für die Bereiche Arbeits- und Sozialverhalten erhalten. Dies war bei Schülern, Lehrerverbänden und der Opposition auf heftige Kritik gestoßen. Der Philologenverband forderte erneut die "Noten-Orgie" schnellstens zu beenden. Zwei Kopfnoten reichten aus. Auf Abiturzeugnisse sollten überhaupt keine Kopfnoten. "Diese Regelung gibt es nur noch in einem anderen Bundesland", sagte sein Landesvorsitzender Peter Silbernagel. Auch die FDP sprach sich für weniger Kopfnoten aus. Die schulpolitische Sprecherin der SPD, Ute Schäfer, forderte Sommer auf, das "Kopfnoten-Experiment" sofort zu beenden. Wenn die Ministerin damit bis zum Herbst warte, würden die sechs Kopfnoten auf allen Abschlusszeugnissen stehen und die Schüler ein Leben lang begleiten. Grünen-Schulexpertin Sigrid Beer nannte die Koalition beim Thema Kopfnoten "halsstarrig". Die FDP verstricke sich in Widersprüche.