NRW: Optimismus hier, Skepsis dort

Koalition: Die CDU gibt sich zuversichtlich, die SPD sehr reserviert.

Düsseldorf. Einen Tag nach dem ersten Sondierungsgespräch zwischen CDU und SPD über eine mögliche Große Koalition für Nordrhein-Westfalen sind die Resonanzen aus den einzelnen Lagern höchst unterschiedlich. "Wir sind sehr zufrieden, das könnte eine neue Blaupause für Berlin werden", sagte ein Sprecher aus der Staatskanzlei. "Das ist alles sehr schwierig. Die CDU hat den Knall nicht gehört, und unsere Basis ist auf den Zinnen", heißt es hingegen bei der SPD.

Fest steht: Nach dem ersten Treffen am Donnerstag im Düsseldorfer Maritim-Hotel wird es ein zweites am kommenden Dienstag um 15 Uhr am gleichen Ort geben. Die CDU wertet das als einen Erfolg. "Die SPD ist gesprächsbereit, wir sowieso - das wird schon was", sagte gestern ein amtierender Minister unserer Zeitung.

Bei der SPD wiederum sieht man das völlig anders. "Wir haben gerade erst einmal angefangen. Und die dicken Brocken kommen erst noch", sagte ein Mitglied der Verhandlungskommission. Tatsächlich soll es erst am Dienstag um die höchst strittigen Themen Schule und Studiengebühren geben. "Da werden uns vage Zusagen nicht reichen", so der SPD-Mann.

Das alles sind Drohgebärden, die zu jedem guten Machtpoker dazugehören. Ernst nimmt die SPD-Seite aber auf jeden Fall die Tatsache, dass sich parteiintern die Proteste gegen eine mögliche Große Koalition häufen. "Es gibt immer mehr Protest-Mails, und auch auf den Regionalkonferenzen gibt es Widerstand", sagte ein Fraktionssprecher.

Kraft wird Samstag ihrem Parteirat über das erste Gespräch berichten und sich Rückendeckung für den kommenden Dienstag holen. Rüttgers berät sich im kleinen Kreis.