NRW NRW-Polizisten schieben über fünf Millionen Überstunden vor sich her
Düsseldorf. Die rund 40 000 Polizisten in Nordrhein-Westfalen haben 2016 einen Berg von 5,43 Millionen Überstunden vor sich hergeschoben. Das geht aus einem Bericht des Innenministeriums hervor, der am Donnerstag im Landtag vorgelegt wurde.
Grundlage ist eine Abfrage bei allen 50 Polizeibehörden des Landes.
Die Überstundenzahl teilt sich auf in rund 3,6 Millionen Mehrarbeitsstunden etwa bei Großveranstaltungen und rund 1,8 Millionen planmäßige Überstunden durch Schicht- und Einsatzpläne. Derzeit werde ein Konzept erarbeitet, um den Verfall der Überstunden zu verhindern, hieß es in dem Bericht. Denkbar seien etwa Langzeit- oder Lebensarbeitszeitkonten. Das Thema sei aber so komplex, dass ein abschließendes Konzept noch nicht vorgestellt werden könne. Vergangenes Jahr hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) zudem angekündigt, den Polizisten einen Teil der Überstunden abzukaufen.
2015 waren es nach früheren Angaben des Innenministeriums noch rund 1,5 Millionen Überstunden weniger. Zahlen für 2017 gebe es derzeit noch nicht, hieß es weiter. Zuerst hatte die „Rheinische Post“ berichtet.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW hatte bereits für Lebensarbeitszeitkonten plädiert, auf dem sich die Stunden summieren und mit denen man später zum Beispiel ein Sabbatjahr einlegen könnte. Die jetzt angehäuften 5,4 Millionen Überstunden entsprächen einer Jahresarbeitszeit von 3176 Polizisten, sagte der NRW-GdP-Chef Arnold Plickert der „RP“. Allein beim G20-Gipfel in Hamburg haben die 2200 NRW-Polizisten laut GdP etwa 200 000 Überstunden angesammelt. dpa