NRW stoppt wegen Masern und Windpocken Aufnahme von Flüchtlingen
Düsseldorf/Bad Berleburg (dpa). Wegen mehrerer Masern- und Windpockenfälle in Flüchtlings-Unterkünften des Landes will Nordrhein-Westfalen bis Mitte September keine neuen Asylsuchenden aufnehmen.
Innenminister Ralf Jäger (SPD) sagte am Freitag in Bad Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein), er habe nach den bestätigten Krankheitsfällen in fünf Unterkünften mit dem Bundesamt für Migration vereinbart, dass die Zuweisung von Flüchtlingen ab kommendem Montag für fünf Tage ausgesetzt werde.
Ein Aufnahmestopp sei ein übliches Verfahren bei in Ausnahmesituationen. Die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg will während des Aufnahmestopps weitere Unterbringungsmöglichkeiten suchen. Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen drei Jahren die Plätze in den Aufnahme-Einrichtungen des Landes auf 4700 nahezu verdreifacht.
Nach Berechnungen des Landes sind aber von den vorsorglichen Sperrungen wegen der Infektionskrankheiten etwas mehr als die Hälfte dieser Plätze betroffen. 2014 kamen bereits mehr als 20 000 Flüchtlinge nach NRW. Das Innenministerium geht davon aus, dass diese Zahl bis zum Jahresende auf mehr als 37 000 steigt.