Parteitag: NRW-Grüne betonen ihre Dialogbereitschaft
Düsseldorf. Mona Neubaur, NRW-Vorsitzende der Grünen, hat ein Faible für „Astro-Alex“. Astronaut Alexander Gerst nutze die Öffentlichkeit, „um auf die Verwundbarkeit unseres Planeten aufmerksam zu machen“.
Aber er ist nun mal vorerst auf seiner Mission unabkömmlich. Dafür beehrt der neue Bundesvorsitzende Robert Habeck am 15. Juni in Troisdorf erstmals einen Parteitag der NRW-Grünen.
Am selben Abend will die Partei die Satzungsänderung zur Verkleinerung des Landesvorstands beschließen, um am Folgetag die Ämter neu besetzen zu können. 15 Bewerbungen für dann voraussichtlich nur noch acht Posten liegen derzeit vor. Die Doppelspitze der Partei mit Neubaur und Felix Banaszak tritt wieder an, Gegenkandidaten gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
Dafür liegen mit Raoul Roßbach, Ratsmitglied in Herne, und Andrea Bauer, Vorsitzende des Bonner Kreisverbandes, zwei Bewerbungen für den Posten als Politischer Geschäftsführer vor. Nicht mit dabei: der Wuppertaler Fraktionsvorsitzende Marc Schulz. „Das Amt wäre reizvoll gewesen, aber ich habe mich dafür entschieden, in Wuppertal zu bleiben, auch mit Blick auf die Kommunalwahl in zwei Jahren“, sagte er dieser Zeitung.
Die Grünen wollen in Troisdorf ein Jahr nach ihrer Wahlniederlage für den neuen Kurs werben, stärker in Dialog mit der Gesellschaft zu treten. Exemplarisch nannte Banaszak die Themen „Transformation in die digitale Gesellschaft“ und „Bildung der Zukunft“. Die Dialogbereitschaft, so Neubaur, müsse bis hinunter zu den Stadt- und Kreisverbänden umgesetzt werden.
Neben den Vorstandswahlen befasst sich der Landesparteitag mit zwei Leitanträgen zu bezahlbarem Wohnen und Wohnungslosigkeit — Ausdruck des Bestrebens, neben ökologischen auch überzeugende soziale Antworten zu geben.
NRW ist der größte Landesverband der Grünen. Die Mitgliederzahl ist innerhalb eines Jahres trotz der Wahlniederlage um knapp 1000 auf jetzt gut 13 600 gewachsen — Höchststand in der Geschichte der NRW-Grünen.