<strong>Düsseldorf. Schafft das Ruhrgebiet die Wende zur blühenden Landschaft? Immerhin: Düsseldorf hat Degussa und Thyssen-Krupp ans Revier verloren oder tut es bald, es gibt neue Konzertsäle und die Ruhrtriennale. Jetzt - um ein bisschen Pott zu bemühen - sind sie wieder was "am planen dran". Diesmal ist es der Wunsch nach einem neuen Großflughafen. Der Initiativkreis Ruhrgebiet mit Firmen wie RWE, Thyssen-Krupp und Evonik trägt diese Bitte, festgehalten im Strategiepapier "ContractFuture 2030", am Dienstag in Essen an die Bundeskanzlerin heran. Angela Merkel wird bestimmt motivierende Worte sagen, Details dürften kein Thema für den Abend sein. Der Düsseldorfer Flughafen aber wird den Initiativkreis - da ist er sogar selbst Mitglied - nach Lohausen einladen. "Wir möchten über unser Angebot informieren", sagt Flughafen-Chef Christoph Blume der WZ und verweist auf die Vielzahl der Europa-Verbindungen und die neuen Interkontinentalflüge nach Amerika und Asien. Der Airport fürs Ruhrgebiet heißt für Blume Düsseldorf. Gut gelegen, über die Autobahnen 44 und 52 sowie mit 350 Zügen perfekt angebunden. "Vom Essener Rathaus bin ich in 20 Minuten bei uns. Vom Münchner Airport zum Rathaus dort brauche ich eine Stunde."

Die Lage des jetzt erneut ins Gespräch gebrachten NRW-Großflughafens im Tagebaugebiet Garzweiler macht ähnliche und längere Fahrzeiten wahrscheinlich. "Wo wollen Sie den Flughafen denn sonst hinbauen", fragt Düsseldorfs Dezernent für Wirtschaftsförderung, Wilfried Kruse, "etwa nach Ostwestfalen?"

Drehkreuz Paris, London und Düsseldorf bilden die Top 3 der Wirtschaftsräume in Europa. Als Düsseldorf kein Drehkreuz einrichten konnte, wurde der Flughafen München gebaut. Jetzt wächst Düsseldorf dank neuer Betriebsgenehmigung. Neu: mehr Direktflüge zu anderen Kontinenten.

Garzweiler 2003 schlug Werber Thomas Rempen den Mega-Airport Garzweiler vor. Die Idee verschwand in der Versenkung.