Röttgen: Die NRW-CDU braucht den Neuanfang

Düsseldorf. Minister Norbert Röttgen erklärt im Interview mit der WZ, warum er Chef der NRW-CDU werden will und wie er sich seine künftige Rolle in Bund und Land vorstellt.

Röttgen: Weil ich glaube, dass wir inhaltlich und personell einen überzeugenden Neuanfang benötigen, um in Nordrhein-Westfalen so schnell wie möglich wieder regierungsfähig zu werden.

Röttgen: Ich bin recht optimistisch. Wir haben eine gute Beteiligung bei der Mitgliederbefragung. Ich erlebe unsere Partei in diesen Wochen in einer Aufbruchstimmung, die wenige Monate nach der verlorenen Landtagswahl nicht selbstverständlich ist. Für meine Kandidatur erhalte ich positive Zuschriften aus allen Landesteilen.

Röttgen: Wir sind beide in der gleichen Partei und beide nicht auf Konfrontation aus. Gleichwohl unterscheiden wir uns inhaltlich und auch im Stil. Das haben die Vorstellungsveranstaltungen gezeigt. Ich trete für einen Neuanfang ein. Dabei ist mir eine intensive Beteiligung der Mitglieder sehr wichtig.

Röttgen: Wir müssen nach meiner Einschätzung deutlich flexibler als bisher auf regionale Besonderheiten eingehen und ein bedarfsgerechtes Schulangebot schaffen. Wie genau dies aussehen soll, werden wir in den nächsten Monaten beraten und entscheiden.

Röttgen: Ich bin überzeugt, dass es ein Vorteil ist, wenn ein Landesvorsitzender eine starke Rolle im Bund spielt. Im Übrigen: Die CDU war in NRW 39 Jahre in der Opposition, Norbert Blüm aber nur einmal Spitzenkandidat.

Röttgen: Die vergangenen acht Wochen haben gezeigt, dass beides geht.

Röttgen: Frau Kraft ist auch in der Bundespolitik aktiv. Außerdem leben wir in einer Mediendemokratie. Ich bin überzeugt davon, dass Karl-Josef Laumann als Fraktionsvorsitzender und ich als Landesvorsitzender uns gut ergänzen und eine starke Achse bilden können.

Röttgen: Wir haben in der Vergangenheit im Bundestag vertrauensvoll zusammengearbeitet und werden auch in Nordrhein-Westfalen ein gutes Team sein.

Röttgen: Das Verfahren liegt bei Gericht und muss dort entschieden werden. Was ich gesagt habe, ist: Wir müssen bei Projekten, die so umstritten sind, stärker mit den Bürgern reden, sie einbeziehen. Wer die Realisierung der CO-Pipeline befördern möchte, muss nach meiner Überzeugung daran mitwirken, die Sicherheitsbedenken auszuräumen.

Röttgen: Das entscheiden die Gremien zur gegebenen Zeit. Ich wäre zu einer Kandidatur bereit, wenn meine Partei dies wünscht.

Röttgen: Das weiß ich nicht. Wir müssen jedenfalls so schnell wie möglich wieder schlagkräftig und kampagnenfähig werden.

Röttgen: Zunächst will ich den ersten Schritt machen. Und dann entscheiden die Gremien. Aber ich bin natürlich dafür, dass der größte Landesverband auch entsprechend in der Spitze der Bundespartei verankert ist.