Schulministerin Sommer: „Nein, ich werfe nicht hin“
NRW-Schulministerin Barbara Sommer zeigt sich von ihrer kämpferischen Seite.
Düsseldorf. NRW-Schulministerin Barbara Sommer zeigt sich im WZ-Interview von ihrer kämpferischen Seite.
Sommer: Es gab Tage, da fragt man sich, ob dieser Schritt wirklich richtig war. Ich nenne ein Beispiel: Ich gebe einer Zeitung ein Interview, in dem ich auf das Problem hingewiesen habe, dass Lehramtsstudenten momentan leider noch zu wenig auf ihre praktische Tätigkeit vorbereitet werden. Das führt dann in einigen Fällen zu negativen Überraschungen beim Berufseinstieg. Am nächsten Tag lese ich die Überschrift: "Schulministerin: Jeder fünfte Lehrer fehl am Platz". Da ist man schon frustriert und verzweifelt. Aber dann macht man auch weiter, weil die Arbeit sehr viel Spaß macht.
Sommer: Das habe ich so nicht gesagt. Ich kann mit fachlicher Kritik sehr gut umgehen und brauche sie auch. Woran ich mich gewöhnen musste im politischen Betrieb, war die strikte Trennung zwischen fachlicher Arbeit und der Polemik in der Arena, etwa durch die Opposition in Landtagsdebatten. Da geht es nicht um Inhalte, das sind zwei verschiedene Ebenen. Das habe ich im Crashkurs gelernt.
Sommer: Nein, ich werfe nicht hin. Es ist eine wunderbare Aufgabe, die Bildungspolitik in Nordrhein-Westfalen mitzugestalten. Ich habe schon viel geschafft und habe noch einiges vor.
Sommer: Den halte ich für richtig. Drei Noten geben Platz für eine differenzierte Bewertung des Schülerverhaltens. Die sechs Noten vorher waren zu unscharf, das hat eine unabhängige Evaluation eindeutig ergeben.
Sommer: Nein. Es gibt einen klugen Spruch: Wenn wir die Hauptschulen schließen, schaffen wir nicht die Hauptschüler ab. Unser Schulsystem muss es schaffen, auch eher praktisch begabten Schülern eine Perspektive für einen guten Übergang ins Berufsleben zu geben. Und da halte ich nach wie vor die Hauptschulen für bestens geeignet.
Sommer: Die Programme zum Ausbau der Ganztagsbetreuung und zur Verbesserung der Lehrersituation sind erst vor kurzer Zeit gestartet. Das muss erst seine volle Wirkung entfalten. In der kommenden Wahlperiode, also nach 2010, werden wir einen Punkt erreicht haben, wo wir sagen: Jetzt ist die Hauptschule so, wie wir sie haben wollen.
Sommer: Ich bin überzeugt: Mit unserem Angebot werden wir viele Eltern von der Qualität der Hauptschule überzeugen. Das belegen auch die vielerorts angestiegenen Anmeldezahlen an den neu geschaffenen Ganztagshauptschulen.
Sommer: Nein, denn die Bayern haben den Kindern viel mehr zugemutet. Dort mussten die Kinder rund 275 Wochenstunden bis zum Abitur ableisten, bei uns sind es 265, und da ist der Förderunterricht schon enthalten. Zudem ist bei uns die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur im Konsens mit Eltern und Lehrern eingeführt worden. Bei uns ist der Druck also deutlich geringer.
Sommer: Ich kann verstehen, wenn Eltern für Ihre Kinder das Beste wollen. Doch ich halte es für sehr bedenklich, wenn schon Grundschülern ohne Absprache mit den Lehrern Nachhilfeunterricht in kommerziellen Instituten gegeben wird. Kinder brauchen auch Freiräume.
Sommer: Um gut lernen zu können, brauchen Kinder und Jugendliche eine klare Strukturierung des Tages in Phasen der Anspannung und der Entspannung. Pausen sind sehr wichtig. Deshalb trete ich dafür ein, dass mittags mindestens eine Stunde Zeit fürs Essen oder Gespräche bleibt.
Sommer: Diese Vorwürfe sind falsch. In meiner Amtszeit haben wir die Zahl der Erlasse gegenüber der Vorgängerregierung halbiert. Das sind die Fakten.
Sommer: Von unserer Seite sicher nicht. Ich warne vor dem platten Vergleich anhand der Noten. Denn zur fairen Betrachtung gehört das soziale Umfeld einer Schule - und das sieht in Düsseldorf-Oberkassel sicher anders aus als in Duisburg-Marxloh.