Schulpolitik: SPD sieht Schwarz-Gelb isoliert

Breite Zustimmung für integratives System.

Düsseldorf. Die SPD im nordrhein-westfälischen Landtag sieht die schwarz-gelbe Landesregierung in ihrem Festhalten am gegliederten Schulsystem gesellschaftlich isoliert. "Irgendwann sind die Dinge reif. Der Zeitgeist verlangt ein integratives System", sagte gestern die ehemalige NRW-Schulministerin Ute Schäfer (SPD). Sie verwies auf Stellungnahmen der Kirchen, der Bertelsmann-Stiftung, des Ifo-Wirtschaftsinstituts, des Instituts der Deutschen Wirtschaft und der OECD, die allesamt ein längeres gemeinsames Lernen fordern. Vor allem in ihrem Festhalten an der Hauptschule verkämpfe sich die Landesregierung, so Schäfer. Diese Schulform leide unter stark rückläufigen Anmeldezahlen, werde aber gleichzeitig finanziell gegenüber anderen Schulformen begünstigt. So gehe der Ausbau der Ganztagsbetreuung dort zu Lasten der Grundschulen.

Schäfer monierte zudem einen verschleierten Unterrichtsausfall. Durch die Sprachstandserhebungen seien alleine 150 000 Unterrichtsstunden ausgefallen. Der neu eingeführte eigenverantwortliche Unterricht sei zudem eine Mogelpackung. Denn er bedeute nichts anderes als ein Lernen ohne Lehrer.