SPD: NRW schafft zu wenig Studienplätze
2013 klafft eine große Lücke, sagt die Opposition.
Düsseldorf. Die oppositionelle SPD wirft der schwarz-gelben Landesregierung weitgehende Tatenlosigkeit bei der Bekämpfung des Akademiker-Mangels vor. "Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat völlig zu Recht Anfang des Jahres auf die drohende Lücke hingewiesen. Doch geschehen ist bislang nichts", sagte SPD-Hochschulexperte Karl Schultheis.
Die Zahl der Studienanfänger habe im vergangenen Jahr mit rund 77.500 rund 4000 unter dem Niveau von 2003 gelegen - obwohl es mit 110.000 etwa 17.000 mehr Studienberechtigte gegeben habe, sagte Schultheis. "Im Jahr 2013 droht der totale Reinfall", sagte er.
Denn in fünf Jahren gibt es einen sogenannten doppelten Abitur-Jahrgang, da zu den normalen Abgängern erstmals die "Turbo-Abiturienten" - also die Schüler, die bereits nach zwölf Schuljahren die allgemeine Hochschulreife erlangen - hinzukommen. "Es fehlen nach unserer Berechnung 20.000 Studienplätze für Studienanfänger. Die Landesregierung ist bisher jede Antwort darauf schuldig geblieben, wo die herkommen sollen", so Schultheis.
Tatsächlich hat Hochschulminister Andreas Pinkwart (FDP) angekündigt, das Land werde neue Fachhochschulen bauen und bestehende erweitern. Doch laut Schultheis gebe es keine seriöse Berechnung darüber, wie groß der Nettozuwachs bei den Studienplätzen sein werde.
Die SPD fordert zudem, in den Schulen das Fach Naturwissenschaften wieder einzuführen, um die Begeisterung für Mathematik, Physik, Biologie und Chemie zu schüren. "Schließlich fehlt es der Wirtschaft an Ingenieuren", so Schultheis.