Wirtschaft Studie: NRW hinkt bei Zukunftsfähigkeit hinter dem Süden her
Durch Nordrhein-Westfalen geht ein Riss. Städten wie Düsseldorf, Köln und Bonn bescheinigt eine aktuelle Untersuchung sehr hohe Zukunftschancen. In etlichen Revierstädten wie Duisburg oder Oberhausen überwiegen dagegen die Risiken.
Düsseldorf/Berlin (dpa). Nordrhein-Westfalen hinkt nach einer aktuellen Studie beim Thema Zukunftsfähigkeit weiter hinter dem Süden Deutschlands her. In dem am Freitag veröffentlichen „Zukunftsatlas 2016“ des Prognos-Instituts für das „Handelsblatt“ schafft es nur ein Standort aus NRW unter die 25 Regionen mit den besten Zukunftsperspektiven in Deutschland: Düsseldorf auf Rang 21. Die ersten drei Plätze gehen allesamt an Bayern mit dem Landkreis München auf Platz eins, München selbst auf Rang zwei und Ingolstadt als Nummer drei.
„Sehr hohe Chancen“ für die Zukunft bescheinigt die Studie in Nordrhein-Westfalen auch noch der Rheinmetropole Köln sowie den Universitätsstädten Bonn und Münster. Deutlich schlechter fallen die Prognosen für etliche Ruhrgebietsstädte aus. Besonders in Duisburg, Oberhausen, Gelsenkirchen und Herne sehen die Experten hohe Risiken für die Zukunft.
Städte wie Oberhausen oder Duisburg kämpfen seit vielen Jahren mit dem Strukturwandel des einst dank Stahl und Kohle boomenden Ruhrgebiets. Peter Kaiser, Projektleiter des „Prognos Zukunftsatlas 2016“ spricht von einem „Teufelskreis“ aus hoher Verschuldung, hoher Arbeitslosigkeit und hohen Soziallasten. In den klammen Stadtsäckeln fehlt Geld zur Finanzierung zum Beispiel von Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder oder Kultureinrichtungen - das mindert die Attraktivität des Standortes.
„Die Schere schließt sich nicht. Tendenziell schwächere Regionen haben nicht aufgeholt“, meint Kaiser mit Blick auf die unterschiedliche Entwicklung der Regionen in Deutschland in den vergangenen Jahren.
Für den „Zukunfsatlas 2016“ hat Prognos alle 402 kreisfreien Städte und Landkreise untersucht und dabei 29 Indikatoren zur Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft, zur Konjunktur- und Arbeitsmarktlage sowie zur demografischen Situation und zur sozialen Lage bewertet.