Belgien Tihange: Ministerium wertet Risse in AKW als "nicht beunruhigend"

Im belgischen Atomreaktor Tihange 2 nahe der deutschen Grenze sind erneut Risse entdeckt worden. Diese, so schätzt das Bundesumweltministerium, seien jedoch kein Grund zur Sorge.

Tihange 2 kommt nicht aus den Schlagzeilen. Wiederum wurden neue Risse entdeckt. Die aber, so wehrt das Bundesumweltministerium ab seien kein Grund zur Sorge.

Foto: Oliver Berg

Berlin/Brüssel. Im belgischen Atomreaktor Tihange 2 nahe der deutschen Grenze sind erneut Risse entdeckt worden. Diese, so schätzt das Bundesumweltministerium, seien jedoch kein Grund zur Sorge. 70 neue Risse, die nun bekannt geworden seien, seien „kein Vorgang (...) womit man eine Beunruhigung in der Bevölkerung hervorrufen“ solle, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag in Berlin. Andernfalls hätte man die Bevölkerung umfassender informiert.

Die neuen Messergebnisse müssten nun „genau untersucht“ werden. Mit der Auswertung des Berichts hat das Umweltministerium die Staatliche Materialprüfungsanstalt Stuttgart (MPA) beauftragt. Die neue deutsch-belgische Nuklearkommission, die sich vorige Woche erstmals getroffen hat, helfe dabei, über „genau solche Themen“ zu reden, sagte die Sprecherin.

Atomkraftgegner in Belgien und im nur 65 Kilometer Luftlinie entfernten Deutschland halten das Kraftwerk seit Jahren für unsicher und kritisieren den Betrieb. Im Frühjahr 2016 hatte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) Belgien vergeblich aufgefordert, die beiden umstrittenen Reaktoren Tihange 2 und Doel 3 bis zur Klärung offener Fragen vom Netz zu nehmen. (dpa)