Turbo abgeschaltet: 14 Gymnasien mit Abi nach 13 Jahren
Düsseldorf (dpa). In Nordrhein-Westfalen schalten 14 Gymnasien beim Abitur den Turbo ab. Sie kehren versuchsweise zum Abitur nach 13 Schuljahren zurück. Drei von ihnen bieten parallel dazu auch noch das Abitur nach zwölf Jahren an.
Damit hat Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) alle Anträge auf Teilnahme an dem Schulversuch genehmigt. „Wir wollen dem Wunsch von Eltern und Schülern nachkommen, mehr Zeit auf dem Weg zum Abitur zu haben“, sagte sie am Montag in Düsseldorf. Der Schulversuch beginnt im kommenden Schuljahr und hat eine Laufzeit bis zum Schuljahr 2023/2024.
Bei der großen Mehrheit der 630 Gymnasien im Land bleibt es aber beim Turbo-Abitur. In zwei Jahren werden dort die ersten Schüler das Abitur nach zwölf Jahren ablegen. In dem Modellversuch wird ein neuer neunjähriger Bildungsgang am Gymnasium erprobt. Er sieht mehr Unterricht vor, als das alte G-9-Abitur. Statt 179 Wochenstunden wie früher werden die Schüler während 188 Wochenstunden unterrichtet.
Die Gymnasien wollten die zusätzlichen Stunden nutzen, um auf das individuelle Lerntempo ihrer Schüler eingehen zu können, sagte Löhrmann. Außerdem wollten sie Schwerpunkte setzen, die beim G-8-Abitur nicht in dieser Form umsetzbar seien. Dazu gehörten eine Ausweitung der Förderung im musischen Bereich, die Stärkung von Sozialkompetenzen sowie der Erwerb von Zusatzqualifikationen.