NRW Verfassungsschutzbericht: Übergriffe auf Flüchtlingsheime durch neuen Tätertyp

Düsseldorf (dpa) Übergriffe auf Flüchtlingsheime werden nach Erkenntnis des NRW-Verfassungsschutzes zunehmend durch Täter verübt, die vorher nicht in der rechtsextremistischen Szene aufgefallen sind.

Innenminister Ralf Jäger und der Leiter des Verfassungsschutzes Burkhard Freier stellen im Landtag in Düsseldorf den Verfassungsschutzbericht 2015 vor.

Innenminister Ralf Jäger und der Leiter des Verfassungsschutzes Burkhard Freier stellen im Landtag in Düsseldorf den Verfassungsschutzbericht 2015 vor.

Foto: Rolf Vennenbernd

„Es gibt einen neuen Tätertyp, der sich schnell radikalisiert“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Montag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2015.

Bis Anfang Juni 2016 habe es 114 politisch motivierte Taten gegen Flüchtlingsunterkünfte in Nordrhein-Westfalen gegeben. Davon waren 22 Gewaltdelikte. Zwei Drittel der Tatverdächtigen seien zuvor nicht als rechte Gewalttäter aufgefallen, sagte Jäger. „Diese Turbo-Radikalisierung rechtzeitig zu erkennen, ist besonders schwierig.“ Die Gefahr durch extremistische Salafisten bleibt nach Auskunft der Verfassungsschützer hoch. Als Täter kämen Syrien-Rückkehrer, auch über Flüchtlingsrouten eingesickerte Anschlagskommandos oder von der Terrormiliz IS inspirierte Attentäter, in Betracht. Die Täter würden zudem immer jünger.