Vorsicht, Verarmungsfalle
Fünf Jahre nach Inkrafttreten von Hartz IV wird noch immer gemäkelt, was das Zeug hält. Dabei zeigt sich in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten der Wert der Reform: Dass die Arbeitslosenzahlen nicht explodieren, ist unter anderem ihr Verdienst.
Natürlich gibt es noch immer Schwachstellen.
Der größte Systemfehler bleibt, dass Menschen, die schlecht bezahlter Arbeit nachgehen, häufig am Ende des Monats nicht mehr Geld in der Tasche haben als Hartz-IV-Empfänger, die keinen Finger krümmen. Doch das Problem lässt sich nicht durch sozialen Kahlschlag lösen. Dies würde lediglich zur Verarmung immer größerer Bevölkerungsgruppen führen. Sinnvoller wäre es, Hinzuverdienstregeln für sozial Schwache so attraktiv zu gestalten, dass sich Arbeit wieder lohnt - und zwar grundsätzlich.
christoph.lumme@wz-plus.de