Was kommunale Manager verdienen

Je nach Stadt variieren die Jahresbezüge. Meist liegen sie im sechsstelligen Bereich. Die Privatwirtschaft zahlt besser.

Foto: dpa

Die Bezüge kommunaler Spitzenmanager variieren um bis zu 300 Prozent — je nach dem, in welcher Stadt sie ihre Arbeit tun. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des ARD-Magazins Monitor. So habe ein einzelnes Vorstandsmitglied der Sparkasse Leverkusen im vergangenen Jahr 380.000 Euro verdient. Warum die Zahl um ein Drittel höher liegt als bei der doppelt so großen Sparkasse Saarbrücken — das habe die Sparkasse mit der anspruchsvollen „Sandwichposition zwischen den großen Sparkassen Köln und Düsseldorf“ begründet. In Düsseldorf kann der Stadtsparkassenchef aus luftiger Höhe auf die Bezüge der Leverkusener Kollegen herabsehen. Der Vorstandschef kam 2013 auf fast 700.000 Euro.

Foto: dpa

An die große Glocke hängen die Manager ihre Bezüge indes nicht gern. So heißt es im Geschäftsbericht der Stadtsparkasse Wuppertal lapidar: „Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus einer Festvergütung, einer variablen Zulage und der Stellung eines Dienstwagens.“

Dabei könnten die Betroffenen auch auf die Idee kommen, zu jammern. So hat eine Studie der Unternehmensberatung Kienbaum ergeben, dass die Chefs öffentlicher Unternehmen deutlich weniger als ihre Kollegen in der Privatwirtschaft verdienen. Dort seien die Gehälter der Führungsetage im Schnitt doppelt so hoch. 21 Prozent der öffentlichen Arbeitgeber zahlen ihren Geschäftsführern und Vorständen nach den Zahlen ein durchschnittliches Jahresgehalt von weniger als 100.000 Euro. 62 Prozent verdienen zwischen 100.000 und 300.000 Euro im Jahr. Und 17 Prozent erhalten mehr als 300.000 Euro jährlich. Fünf Prozent kommen auf mehr als 500.000 Euro.

Geschäftsführer und Vorstände aus Energie- und Wasserversorgungsunternehmen werden mit durchschnittlich 349.000 Euro recht üppig entlohnt. Bei den Stadtwerken Düsseldorf zum Beispiel teilten sich drei Vorstände 2011 1,8 Millionen Euro, 2012 waren es „nur“ noch 1,2 Millionen Euro, 2013 aber 2,15 Millionen. In Solingen erhält der Stadtwerke-Geschäftsführer 201 000 Euro. Und der Stadtsparkassen-Direktor hat 2013 349 000 Euro verdient. Er liegt damit über seinem Kollegen in der Nachbarstadt Remscheid, der 2012 auf 289 700 Euro kam. In Krefeld kam der Stadtwerke-Chef 2012 schon mit den festen Bezügen auf 362.300 Euro. Und der dreiköpfige Vorstand der Sparkasse Krefeld erhielt 2013 insgesamt 1,348 Millionen Euro.

Über die in den einzelnen Kommunen unterschiedlichen Werte wundert sich der Bund der Steuerzahler NRW. Sprecherin Bärbel Hildebrand: „Wir haben dafür keine rationale Erklärung.“