WDR: Hohe Gehälter und Pensionen
Geschäftsbericht: Intendantin Monika Piel bekommt 308 000 Euro im Jahr. Alt-Redakteure haben eine Rente de luxe.
Düsseldorf. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) zahlt seiner Unternehmensspitze im bundesweiten Vergleich mit den anderen ARD-Sendern die höchsten Gehälter. Intendantin Monika Piel erhielt demnach im vergangenen Jahr ein Grundgehalt von 308 000 Euro, dazu eine Einmalzahlung von 23 000 Euro für 25 Jahre Betriebszugehörigkeit. Die fünf WDR-Direktoren erhielten Gehälter zwischen 190 000 und 206 000 Euro jährlich.
Zum Vergleich: Das Grundgehalt des Bundespräsidenten Christian Wulff beträgt 199 000 Euro. Piel verdient damit auch weitaus mehr als ihre Intendanten-Kollegen aus den anderen Sendeanstalten. Aus dem WDR-Geschäftsbericht geht auch hervor: Der WDR bezahlt seine Pensionäre äußerst üppig.
Für die Altersversorgung hat der WDR mittlerweile einen Deckungsstock von 1,1 Milliarden Euro angelegt. Damit werden vor allem die vor dem 1. Januar 1994 in die Rente geschickten Pensionäre gut versorgt: Die derzeit rund 3000 Pensionäre erhielten im vergangenen Jahr rund 63,7 Millionen Euro oder im Durchschnitt 1760 Euro monatlich zusätzlich zur gesetzlichen Rente. Rund ein Drittel dieser Zahlungen konnte der Sender aus den Zinsen seiner Rückstellungen bestreiten.
Insgesamt aber schloss der WDR mit seinen 4000 Mitarbeitern das vergangene Jahr trotz eines Gebührenaufkommens von 1,14 Milliarden Euro mit einem Minus von 16 Millionen Euro ab und rechnet auch in den kommenden Jahren bis 2012 mit keinem Plus. Die Personalkosten betragen mittlerweile rund ein Drittel des Etats, der mit Werbe- und anderen Einnahmen bei insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt.
Nach dem Geschäftsbericht produziert der Bereich WDR-Fernsehen nur 38 Prozent der ausgestrahlten Sendungen frisch. Bei 46 Prozent der ausgestrahlten Sendungen handelt es sich nach der eigenen WDR-Statistik um Wiederholungen. Der Rest wird eingekauft.