Zeitbombe Altersarmut
Frank Uferkamp kommentiert die steigenden Zahlen der auf die Grundsicherung angewiesenen Senioren.
Seit vielen Jahren war die Arbeitslosenquote nicht so niedrig wie derzeit, und noch nie haben so viele alte Menschen Geld vom Staat benötigt, um über die Runden zu kommen. Zwei vermeintlich völlig gegenläufige Trends haben nur auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Sozialpolitiker wie etwa NRW-Minister Laumann haben erkannt: Der Boom auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen zwei Jahren gründet sich in weiten Teilen auf den Zuwachs im Niedriglohnsektor und bei der Zeitarbeit. Das ist für die Eingestellten zwar erfreulich, bietet aber kein hinreichendes Fundament, um eine gute Altersvorsorge aufzubauen. Dazu kommt: Der Boom ist vorbei, der Abschwung und die Finanzkrise werden die Arbeitslosenquote nach oben schrauben. Das Thema Altersarmut ist also eine tickende Zeitbombe. Laumann hat das Thema schon vor Jahren entdeckt, ist aber noch einsamer Rufer in der politischen Wüste. Schlüssige Rezepte über die bloße Zuweisung von Staatsgeldern hinaus sind gefragt.
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