Zoll: Parfüm-Plagiate aus China gehen Fahndern ins Netz
„Hogo“ statt „Hugo“: Bei Nettetal entdeckten Beamte 15 000 Fläschchen mit gefälschten Marken-Duftwassern.
<strong>Nettetal. "Geschaffen aus einer neuen unzähmbaren Lust am Leben." Das verspricht der PR-Text für das Frauenparfüm "Hugo Woman". Zum Verwechseln ähnlich, aber nicht verwandt ist "Hogo Woman". Dieser Duft erzeugt bei Gebrauch eher eine unzähmbare Lust am Erbrechen. Am 31. Januar fiel Zollbeamten auf der A61 an der deutsch-niederländischen Grenze bei Nettetal eine Lkw-Ladung mit rund 15 000 Fläschchen Duftwasser auf, berichtet jetzt das Hauptzollamt Krefeld. Auf einigen Kisten stand eben jenes "Hogo Woman", auf anderen ein geschwungenes "Cold Water". "Eine sensorische Überprüfung", so Zollsprecher Alwin Bogan, habe die Erkenntnis gebracht: Es roch penetrant nach Fälschung.
Die Beamten beschlagnahmten die Ware im Wert von 650 000 Euro. Die Parfüms hatten den weiten Weg aus China über die Vereinigten Arabischen Emirate hinter sich und waren für einen Händler in Viersen bestimmt. Der muss sich nun wegen des Verstoßes gegen das Markenrecht rechtlich verantworten.
Die falschen Parfüms seien für den Gebrauch nicht empfehlenswert, so Ruppmann. Sie verflüchtigten sich schnell und könnten "ungeahnte Reaktionen auf der Haut" auslösen. Laut Zoll-Statistik betrug der Handelswert bundesweit beschlagnahmter Kosmetik-Fälschungen 2007 2,8 Millionen Euro - fünfmal so viel wie 2005.