Frankfurt. Magna will bei Opel in Deutschland mehr als 4.000 Stellen streichen. "Wir haben in unserem Konzept von der Stunde Null an immer von 10.500 Stellen in Europa gesprochen, davon sind stark 4.000 Stellen in Deutschland betroffen", sagte Magna-Chef Siegfried Wolf in Frankfurt. Diese Zahlen seien seit Ende Mai bekannt.
Im Zuge der Übernahme durch den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und die russische Sberbank solle nur ein Werk geschlossen werden, nämlich der Standort im belgischen Antwerpen mit 2.580 Mitarbeitern.
Dies rief heftige Proteste in Belgien hervor. Wolf betonte, die neue Opel-Gesellschaft wolle ihre Schulden bis 2015 zurückgezahlt haben. "Profitabel ist das Unternehmen schon früher." Der Magna-Geschäftsplan sieht bereits für 2011 "ein deutlich positives operatives Ergebnis" vor.
Wolf rechnet in den nächsten ein bis zwei Wochen mit der Unterzeichnung des Vertrags. Der endgültige Abschluss, der der Zustimmung der EU bedarf, könne bis Ende November erfolgen. "Wir alle wissen, dass noch schwere Zeiten auf uns zukommen werden", sagte Wolf.
Der Magna-Chef warf dem Ländervertreter in der Opel-Treuhand Falschaussagen vor. Er wies Angaben von Dirk Pfeil zurück, wonach 600 Millionen Euro der deutschen Opel-Hilfen nach Russland fließen sollten: "Das ist unrichtig. Die 600 Millionen Euro werden vor allem aus dem operativen Cash-Flow aus Russland bezahlt."
Allerdings müsse "New Opel" eine Unterstützung von 170 Millionen Euro nach Russland überweisen. Das Geld sei der letzte Teil einer Investition für das von der bisherigen Opel-Mutter General Motors in Sankt Petersburg gebaute Werk.
Wolf wehrte sich gegen Berichte, die dem Zulieferer im Verhandlungspoker Lügen vorwarfen. "Magna lügt nicht, das möchte ich in aller Deutlichkeit sagen."