Neue Verkehrssünder-Datei: Ein Tacho zeigt Rowdies Rot
Neue Regeln für die Flensburger Punktekartei sollen Drängler und Raser stärker zur Räson bringen.
Berlin. Rasanten und rabiaten Autofahrern stehen schwere Zeiten ins Haus. Der Führerschein ist schneller weg. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) kündigte gestern an, dass künftig ein „Punkte-Tacho“ in den Ampelfarben Autofahrern ihren Status veranschaulichen soll. Das ist Bestandteil der geplanten Reform der Verkehrssünderdatei, die 2013 in Kraft treten soll.
Bei ein bis drei Punkten (grün) wird der Verkehrssünder künftig im Register nur vorgemerkt. Bei vier bis fünf Punkten (gelb) gibt es eine Ermahnung, bei sechs bis sieben Punkten (rot) eine Verwarnung und die Pflicht zu einem Seminar. Bei acht Punkten und mehr (schwarz) ist der Führerschein weg.
Dies wird nach Schätzungen Ramsauers dazu führen, dass jährlich etwa 500 Autofahrern mehr als bislang die Fahrerlaubnis abgenommen wird. Bisher sind es rund 5000.
Die Reform sieht zudem vor, dass Punkte nicht mehr durch Aufbauseminare abgebaut werden können. Bereits bekannt ist, dass für Verkehrssünder der „Lappen“ künftig schon mit acht Punkten weg sein wird — statt wie bisher mit 18. Verkehrsdelikte sollen aber nur noch mit bis zu zwei Punkten eingetragen werden. Bisher sind bis zu sieben Punkte möglich. Jedes Delikt soll einzeln für sich verjähren. Dafür gibt es keine Verlängerung durch Überlappung mit Neueinträgen.
Der ADAC begrüßte die Reform. Laut Polizeigewerkschaft lässt sich die zunehmend verlotterte Verkehrsmoral nur mit hohem Kontrolldruck bekämpfen. Red