NRW braucht Tausende neue Lastwagen-Stellplätze
Das Land reagiert bereits auf das wachsende Lkw-Aufkommen. Doch das Risiko für Autofahrer ist weiterhin hoch.
Düsseldorf. In NRW werden in den kommenden Jahren bis zu 8000 Stellplätze für Lastwagen fehlen. Davon geht der Verband Spedition & Logistik Nordrhein-Westfalen (VSL) aus. Das bedeutet „Wildparkerei“ in Städten und Industriegebieten, aber vor allem ein Risiko für alle Verkehrsteilnehmer auf Autobahn-Rastplätzen. Dort parken Gespanne teils bis auf Auf- und Abfahrt. Kürzlich war ein Fahrzeug mit einem Lkw an der Raststätte Geismühle (A 57) kollidiert.
NRW ist ein vielgenutztes Transitland: „Wir liegen genau am Schnittpunkt der Handelsachsen Moskau-Paris und Birmingham-Mailand“, erklärt Wolfgang Stromps, Krefelder Spediteur und VSL-Vorstandsvorsitzender. Und das Problem wachse stetig. „Auch die Osteuropäer modernisieren ihre Fuhrparks und haben jetzt Fahrtenschreiber an Bord“, erklärt Stromps. Wer früher oft durchgefahren sei, müsse sich jetzt auch an die Lenkzeiten halten, was den Stellplatzmangel verschärfe.
Stromps lobt die Regierung zwar dafür, dass sie das Problem erkannt hat und die Rastplätze ausbaut, „aber es müsste viel großflächiger und unbürokratischer an das Problem herangegangen werden“. Vor allem auf den Hauptverkehrsadern, aber auch auf der A 57 und A 44 sei die Not besonders groß.
Aktuell sind in NRW etwa 5850 Lkw-Stellplätze an Bundesautobahnen ausgewiesen. Das NRW-Verkehrsministerium und Straßen NRW gehen davon aus, dass der Transportverkehr bis 2025 so stark ansteigen wird, dass die Zahl bis dahin verdoppelt werden muss. Bereits 2009 hatte man einen Bedarf von 4200 Plätzen ermittelt und seitdem 1650 neue Einheiten geschaffen. Das Problem: „Die Verfahren sind oft sehr langwierig, da es beim Ausbau der Rasthöfe häufig Probleme mit Einsprüchen gibt“, erklärt Bernd Löchter, Sprecher bei Straßen NRW.