Papandreou: Yes, we can!

„Ja, wir können“, sagt der griechische Regierungschef an die Adresse der Zweifler. Sein Land werde alle Zusagen halten.

Berlin/Athen. Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat vor der Entscheidung über neue Milliardenhilfen Zweifel am Sparkurs Athens zurückgewiesen. Griechenland stehe zu seinen Zusagen, um die nächste Kreditrate von Europäern und Internationalem Währungsfonds (IWF) zu bekommen.

„Ich kann garantieren: Griechenland wird alle Verpflichtungen erfüllen“, sagte Papandreou am Dienstag beim „Tag der Industrie“ in Berlin. Er dankte den Euro-Partnern für die Solidarität. „Das gibt uns die Zeit für Veränderungen.“ Am Abend beriet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Papandreou über die Krise.

Papandreou zeigte sich zuversichtlich, die dramatische Schuldenkrise zu bewältigen. „Yes, we can“ („Ja, wir können“), sagte Papandreou und zitierte damit den Wahlkampfspruch von US-Präsident Barack Obama. Er übte zugleich Selbstkritik. „Wir sind kein armes Land, wir waren ein schlecht geführtes Land.“

Derweil hat die Bundesregierung Spekulationen über eine erneute Vergrößerung des EFSF-Rettungsschirms zurückgewiesen. Der Schirm stehe so zur Abstimmung, wie er im Juli vom EU-Gipfel verabschiedet worden sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Der EFSF soll mit neuen Hilfsinstrumenten ausgestattet werden. Die Aktienkurse schossen daraufhin in die Höhe: Der Dax kletterte um mehr als fünf Prozent.

Für Entrüstung sorgten am Dienstag die Äußerungen eines Börsenmaklers in London. Die meisten seiner Kollegen scherten sich nicht darum, welche Pläne Politiker als Ausweg aus Krisen schmiedeten, sagte der Händler Alessio Rastani der BBC. Ihr Job sei es schlicht, daraus Kapital zu schlagen. Rastani: „Die Regierungen beherrschen die Welt nicht. Goldman Sachs regiert die Welt.“