Schmidt und Schröder für Steinmeier
Wahlkampf: Aktive Rolle der beiden Ex-Kanzler.
Berlin. Die früheren SPD-Kanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder wollen mit gezielten Auftritten den SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier im Wahlkampf unterstützen. Erwartet wird zudem, dass beide Altkanzler am 18. Oktober zum Nominierungsparteitag kommen, auf dem Steinmeier und der neue Parteichef Franz Müntefering offiziell gewählt werden. Zuletzt hatte der 89-jährige Schmidt Parteitage nur sporadisch besucht.
Schröder begrüßte in einem Beitrag im Parteiblatt Vorwärts die Entscheidung für Steinmeier in geradezu hymnischen Tönen. Die SPD schicke mit dem Außenminister "den Besten" ins Rennen. Schröder: "Steinmeier hat das Zeug zum Kanzler."
Der frühere SPD-Sozialpolitiker und Agenda-Kritiker Rudolf Dressler glaubt dagegen nicht, dass die SPD mit Steinmeier den Kanzler stellen könne. "Wegen der Beschlusslage mit Links" werde es nur dazu reichen, wieder Juniorpartner der Union zu werden. Das sei keine Perspektive für eine Partei, "die vorgibt, Volkspartei zu sein".
Nach der aktuellen Umfrage von infratest dimap hat der Wechsel an der Spitze keine besseren Werte für die SPD gebracht: Die SPD stagniert bei 26 Prozent, die Union bei 36 Prozent, Linke und FDP erreichen jeweils zwölf Prozent, die Grünen zehn.