Smiley soll den Weg zum sauberen Restaurant weisen
Verbraucherschutz: Kakerlaken im Salat: Die Deutschen wollen nicht böse überrascht werden. Wie es geht, zeigen die Dänen.
Hamburg/Düsseldorf. Das Film-Klischee von der Kakerlake im Salat haben wohl die wenigsten Restaurantbesucher jemals erlebt. Dennoch: Die Frage nach der Sauberkeit auch von Imbissbuden oder Supermärkten dürfte jeden Verbraucher schon umgetrieben haben - egal, ob er Pommes bestellte oder Sushi kaufte. Die Dänen sind in diesem Punkt schon seit Jahren weiter: Dort weisen Gesichter-Zeichen, sogenannte Smileys (Fotos), aus, wie hygienisch ein Betrieb arbeitet. Ein System, das Experten auch für Deutschland fordern.
Seit 2001 sind Gaststätten und Lebensmittelbetriebe in dem skandinavischen Land verpflichtet, ihre Kunden mit Aushängen über die Ergebnisse von Kontrollen zu informieren, wie die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch erklärt. Ergänzt werden die Informationen durch Smileys - ein System, das Foodwatch auch in Deutschland einführen möchte.
Gestützt sieht sich die Organisation durch eine von ihr in Auftrag gegebene Emnid-Umfrage: Danach sprachen sich 93Prozent der Deutschen dafür aus, den dänischen Smiley einzubürgern. Allerdings müsste es dafür laut Foodwatch eine Gesetzesänderung auf Bundesebene geben.
Mit dieser Forderung rennt die Organisation im NRW-Verbraucherschutzministerium offene Türen ein. Als einziges Bundesland hat NRW bereits eine abgespeckte Smiley-Variante eingeführt: In 14Modellkommunen - darunter Düsseldorf - dürfen Betriebe, die bei Kontrollen als besonders hygienisch aufgefallen sind, mit einem Smiley werben, so ein Ministeriumssprecher. Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg (CDU) will sich nun beim Bund und seinen Länderkollegen dafür einsetzen, dass es künftig eine Pflicht gibt, Kontrollergebnisse öffentlich auszuhängen. Bei schlechten Ergebnissen würde der Smiley dann allerdings schmollen.