SPD will „Volksabstimmung“ über den Mindestlohn

Wahlkampf: Sozialdemokraten in Hessen wollen mit Unterschriftenaktion gegen die Union punkten.

Berlin. Zur Durchsetzung von Mindestlöhnen in Deutschland will die SPD die kommenden Landtagswahlen "zu einer Volksabstimmung über den Mindestlohn" machen. "Dann haben die Wähler das Wort", sagte SPD-Fraktionschef Peter Struck der "BZ am Sonntag". Die hessische SPD will mit einer Unterschriftensammlung zum Mindestlohn punkten. Zum Vorbild genommen hat sie sich dabei CDU-Widersacher Roland Koch, den die Genossen nun mit dessen eigenen Waffen schlagen wollen: Koch hatte 1999 die Ablösung der rot-grünen Hessen-Koalition mit einer Unterschriftenkampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft geschafft.

Die CSU, die den Mindestlohn für die Postdienste nur widerwillig mitgetragen hatte, kündigte Widerstand an: Bei der Einführung weiterer Branchen-Mindestlöhne könne es keinen Automatismus geben, sagte CSU-Chef Erwin Huber. Der aktuelle Arbeitsplatzabbau in der Postbranche trage nicht dazu bei, seine Skepsis gegenüber Mindestlöhnen zu mindern, fügte er hinzu.