Sport Sportminister bringen Ansprechstelle für sexuelle Gewalt im Sport auf den Weg
Berlin · Sportminister von Bund und Ländern gründen Ansprechstelle für sexuelle, physische und psychische Gewalt im Sportbereich. Das Zentrum „Safe Sport“ soll im Jahr 2023 mit der Arbeit beginnen.
Die Sportminister von Bund und Ländern haben den Trägerverein für eine unabhängige Ansprechstelle für sexuelle, physische und psychische Gewalt im Breiten- und Spitzensport gegründet. Das geplante Zentrum „Safe Sport“ soll Betroffenen in Form einer Erstberatung psychologischer oder juristischer Art helfen, teilte das für Sport zuständige Bundesinnenministerium am Donnerstag mit. Geplant ist, dass die Beratung Anfang 2023 ihre Arbeit aufnimmt.
Die Finanzierung wollen Bund und Länder gemeinsam tragen. Sie forderten aber auch ein finanzielles Engagement des organisierten Sports. „Safe Sport“ soll der erste Teil eines künftigen Zentrums mit gleichem Namen sein. Dieses soll Prävention, Intervention und Aufarbeitung von Gewalt im Sport als Aufgaben haben. Bis zum Sommer 2023 sollen die Aufgaben, die Finanzierung und die Organisation festgelegt werden.
„Gewalterfahrungen bis hin zu sexualisierter Gewalt sind für erschreckend viele Sportlerinnen und Sportler Realität“, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Jeder Vorfall könne das ganze Leben beeinträchtigen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Die Gründung der Ansprechstelle sei „ein wichtiger Schritt für einen sicheren, in jeder Hinsicht gewaltfreien Sport“. Dennoch müsse auch der Sport seine Verantwortung wahrnehmen. „Wir brauchen eine Kultur des Aufklärens, Hinsehens und Handelns“, forderte Faeser.
Die Ansprechstelle werde losgelöst von Regierungen und dem Sport arbeiten, erklärte der Vorsitzende der Sportministerkonferenz, der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD). „Es ist das richtige Signal, das sich die 16 Länder gemeinsam mit dem Bund auf den Weg gemacht haben, um diese unabhängige Stelle einzurichten.“