Umfrage: Schlechter Start für die FDP

Kaum in Amt und Würden, sackt die Partei von Vize-Kanzler Guido Westerwelle in der Wählergunst um drei Prozentpunkte ab.

Berlin. Die schwarz-gelbe Koalition schadet der FDP in der Wählergunst. Nach leichten Verlusten beim Politbarometer vor einigen Tagen sacken die Liberalen nun bei "Forsa" um satte drei Prozentpunkte ab - auf nur noch 12 Prozent.

Sie liegen nun bei der Sonntagsfrage gleichauf mit Linken und Grünen, deren Werte sich im Vergleich zur Vorwoche nicht veränderten. Jeweils einen Prozentpunkt zulegen konnten nach der gestern veröffentlichten Umfrage Union und die SPD.

Schlechte Werte erhalten auch die Minister der FDP. In einer weiteren Forsa-Umfrage wollte der "Stern" von den Befragten wissen, wie viel Zutrauen sie zu den neuen Ministern haben. Besonders schlecht schneidet Wirtschaftsminister Rainer Brüderle ab. Lediglich 29 Prozent glauben, der FDP-Politiker könne dazu beitragen, dass die Wirtschaft wieder anzieht. 48 Prozent glauben das nicht. Selbst von den FDP-Anhängern haben nur 35 Prozent Zutrauen, 57 Prozent glauben dagegen nicht, dass Brüderle für den Aufschwung sorgen kann.

Ob sich an der Zustimmung für den neuen Außenminister Guido Westerwelle etwas verändert hat, geht aus der Umfrage nicht hervor. Die Statistiker fragten nicht nach der Beliebtheit des FDP-Chefs.

Dass Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) dazu beitragen kann, dass die Gesundheitsversorgung bezahlbar bleibt, glauben 36 Prozent (nein: 47 Prozent). In der eigenen Anhängerschaft halten sich Zuversicht (46Prozent) und Skepsis (48 Prozent) die Waage.

Die Mehrheit der Deutschen glaubt nicht an die von der neuen Regierung in Aussicht gestellten Steuersenkungen. Laut Politbarometer erwarten lediglich 29 Prozent der Bundesbürger, dass es tatsächlich zu den angestrebten Entlastungen von 24 Milliarden Euro ab dem Jahr 2011 kommt. Zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen sind der Meinung, dass es keine solchen Entlastungen geben wird.

Zugleich gehen 70 Prozent der Bürger davon aus, dass die Steuerentlastungen nicht wie von Union und FDP angedacht durch künftiges Wirtschaftswachstum finanziert werden können. Nur 25 Prozent halten dies laut der Umfrage für realistisch.